Lokalsport Klub-Liebling verpasst brisantes Derby

Heiligenhaus · Hakan Yalcinkaya kam vor der Saison vom ASV Mettmann nach Heiligenhaus zurück. Sonntag muss er zuschauen.

 Hakan Yalcinkaya (l.) war in der vergangenen Saison noch für Mettmann am Ball - dem Gegner am kommenden Sonntag.

Hakan Yalcinkaya (l.) war in der vergangenen Saison noch für Mettmann am Ball - dem Gegner am kommenden Sonntag.

Foto: Blazy

Allein steht Hakan Yalcinkaya wohl nie auf dem Fußballplatz. Er ist beliebt, der Heiligenhauser Mettmann-Heimkehrer, der zuletzt beim Landesliga-Konkurrenten ASV spielte. Ständig scharen sich irgendwelche Kicker um den 31-jährigen Mittelfeldspieler und suchen das Gespräch. Aber viel lieber würde er wieder der runden Kunststoffkugel nachjagen. Vor allem am Sonntag, an dem das hoch interessante Nachbarderby seiner SSVg gegen seine alten Mettmanner Kumpels ansteht (15 Uhr, Talburgstraße). "Aber ich muss Geduld haben", sagt der verletzte Yalcinkaya. "Die Hinrunde hake ich ab, und zur Rückrunde bin ich dann hoffentlich endlich wieder dabei."

Heiligenhaus gegen Mettmann, das war immer eine Extra-Nummer. Zumal diesmal die Tabellenlage weitere Brisanz verspricht. Die Heiligenhauser haben als Tabellenvierter die Landesliga-Spitze im Blickwinkel, Mettmann will unten weg vom Gefahrenbereich. Yalcinkaya: "Da ist eine Menge Dramatik angesagt." Seine komplizierte Knieverletzung zog er sich zu Mettmanner Zeiten zu. Bei der Operation schlichen sich Keime ein, alles verschlimmerte sich, an Fußball ist schon seit Monaten kein Denken. Dennoch holten ihn die Heiligenhauser in der Sommerpause zurück zur Talburgstraße, wissend, dass ein gesunder Yalcinkaya in allen Bereichen wertvoll ist. "Ich war immer ein Heißsporn und werde es sicherlich auch ewig bleiben", sagt der Velberter. Gerade auf solche Typen, wenn es in der Mannschaft nicht zu viele sind, setzen Trainer Deniz Top und Fußball-Chef Bernd Wagner.

Von Yalcinkayas Aggressivität kann sein Ex-Torwart Patrick Bas, der im Notfall immer noch zur Verfügung steht, ein Liedchen singen. Beim Auswärtsspiel vor zwei Jahren in Wuppertal-Cronenberg faustete Bas nicht nur den Ball weg, er traf auch voll Yalcinkayas Nase. Der hatte dafür überhaupt kein Verständnis und ging seinem Keeper umgehend an die Gurgel. Die Mannschaftskameraden hatten ihre liebe Mühe, eine Eskalation zu verhindern und der Schiedsrichter sah großzügig darüber hinweg. Solch eine Attacke war wohl auch für ihn totales Neuland. Der Popularität des Mittelfeldspielers tat dies keinen Abbruch und Bas lächelt heute nur noch darüber. In der Jugend spielte Yalcinkaya beim VfL Bochum, dann beim Wuppertaler SV und sechs Jahre bei Ratingen 04/19. Wülfrath, Heiligenhaus und Mettmann waren seine nächsten Stationen. Er ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Deniz Top denkt schon weiter: "Wir haben die letzten beiden Spiele überzeugend gewonnen und wenn wir auch die Mettmanner schlagen, dann fahren wir nächsten Sonntag mit breiter Brust zum SC Velbert. Das ist ebenfalls ein Erzrivale, der zudem Meister werden will. Aber erst einmal gilt dem Mettmann-Heimspiel volle Konzentration." Zwei wichtige Spieler sind nicht dabei: Mustafa Kalkan und Dennis Krol. Der Beruf hat Vorrang. Und der Einsatz von Thilo van Schwamen ist fraglich. Der 22-Jährige zog sich in Nievenheim einen Nasenbeinbruch zu. Ob er mit einer Maske auflaufen darf, wird der Arzt entscheiden. Es ist also mit einem Einsatz in der Startelf von Fayzullah Demirkol zu rechnen, auch Fabio Falco und Baki Aydin rechnen sich etwas aus. Zumal Youssef El Boudihi und Ahmed Annachat sich in Nievenheim schmerzende Knöchelverletzungen zuzogen.

(w-m)
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