Stefan Marxen "Kinder sollen sich einfach austoben"

Ratingen · Der Sportlehrer in Diensten des TV Ratingen hat eine Trendsport-Erlebniswoche für sozial benachteiligte Kinder organisiert.

 Startklar: Sportlehrer Stefan Marxen hofft sehr, dass die Erlebniswoche für Kinder und Jugendliche ein voller Erfolg wird.

Startklar: Sportlehrer Stefan Marxen hofft sehr, dass die Erlebniswoche für Kinder und Jugendliche ein voller Erfolg wird.

Foto: Achim Blazy

Ratingen Feriencamps sind beim TV Ratingen (TVR) nichts Neues. Immer wieder haben Kinder in der schulfreien Zeit die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Sportarten auszuprobieren. Kostenfrei sind solche Angebote allerdings nicht - und das will Stefan Marxen zumindest für eine Woche ändern. Der 27-jährige Sportlehrer des TVR bietet in den Herbst-Schulferien vom 17. bis zum 21. Oktober in Kooperation mit der Martin-Luther-King-Gesamtschule und dem Jugendamt Ratingen eine Trendsport-Erlebniswoche für sozial benachteilige Kinder im Alter von sieben bis 14 Jahren an. Im Interview spricht Marxen über die Inhalte und Ziele des Camps.

Die meisten dürften sich vor allem eine Frage stellen: Was hat die Trendsport-Erlebniswoche zu bieten?

Marxen Unter Trendsport fallen verschiedene neue Sportarten wie Parkour, Slackline oder Crossboccia. Die Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, diese Dinge auszuprobieren und sich auszutoben.

Jetzt ist das Camp kostenlos und speziell an sozial benachteiligte Kinder gerichtet.

Marxen: Wir wollen auch Kindern, die vielleicht keine Möglichkeit haben, an anderen Feriencamps teilzunehmen, so ein Erlebnis ermöglichen. Die Erlebniswoche ist aber auch an Flüchtlingskinder gerichtet, um sie besser und schneller in unsere Gesellschaft zu integrieren. Oft wissen Flüchtlinge nicht, wie der Einstieg in einen Sportverein funktioniert. Und als Sportlehrer in Schulen sehe ich, wie viel Spaß die Kinder an diesem Sport haben.

Ermöglicht wird die Trendsport-Erlebniswoche durch die Förderung der Deutschen Sportjugend. Wie sieht die Unterstützung konkret aus?

Marxen: Wir erhalten eine finanzielle Unterstützung, mit der wir die Materialkosten, die Verpflegung und externe Übungsleiter bezahlen können. Anders wäre das Ganze nicht zu realisieren. Der Deutschen Sportjugend ist es wichtig, dass man ein neues Projekt ins Leben ruft. Deswegen werden Trendsportarten und nicht klassische Dinge wie Fußball oder Schwimmen angeboten.

Auf der Interseite der Deutschen Sportjugend heißt es, man wolle das eigenverantwortliche Handeln und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder fördern. Sind das auch die Ziele des Camps?

Marxen: Das selbstständige Handeln und die Interaktion mit anderen Kinder spielen im Rahmen dieser Woche eine wichtige Rolle. Aber auch bei den verschiedenen Trendsportarten werden unterschiedliche Fähigkeiten geschult. Beim Parkour müssen sich die Kinder überlegen, wie sie Hindernisse schnell und effektiv überwinden. Und beim Slacklinen muss auf einem gespannten Seil balanciert werden, was die Koordination fördert.

Das Camp soll jeden Tag von 9 bis 16 Uhr stattfinden. Wie sieht ein Tagesablauf genau aus?

Marxen: Es gibt an allen Tagen der Erlebniswoche zwei Einheiten, die durch eine Mittagspause getrennt werden. Das Camp soll draußen stattfinden, aber bei Regen werden wir in die Turnhalle am Stadion gehen. Ein Konzept der Deutschen Sportjugend heißt "ErlebnisRAUMerfahrung" und das Ziel dabei soll sein, dass die Kinder Ratingen spielerisch erkunden und mit anderen Augen wahrnehmen.

NILS JEWKO FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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