Eishockey Kassel eine Klasse besser als die Ice Aliens

Ratingen · Zum Auftakt der Eishockey-Oberliga verloren die Ratinger gegen die Huskies klar mit 3:12. Trotzdem war Trainer Janusz Wilczek zufrieden.

Knapp neun Minuten lang ging der Plan der Ice Aliens auf. Gegen den haushohen Favoriten aus Kassel wollte die Mannschaft vom Sandbach mit einer defensiven Spielweise so lange wie möglich ein Gegentor verhindern. Doch nach einigen guten Paraden musste sich dann auch Richard Steffen, der den erkrankten Bastian Jakob im Tor der Aliens vertrat, zum ersten Mal geschlagen geben. "Wir haben sehr gut angefangen. Aber wenn man dann gegen so einen starken Gegner 0:1 hinten liegt, schleichen sich auch Fehler ein", sagte Ratingens Trainer Janusz Wilczek.

Nach dem Führungstreffer durch Christian Billich war der Bann aus Sicht der Huskies gebrochen, so dass die Aliens am Ende verdient mit 3:12 (0:4, 1:3, 2:5) ihre erste Saisonniederlage hinnehmen mussten. Von der ersten Sekunde an bestimmten die Gäste aus Kassel klar das Spiel und sorgten bereits nach dem ersten Drittel für klare Verhältnisse in der Benrather Eissporthalle. Dabei hätte Sven Linda den kompletten Spielverlauf in der siebten Minute auf den Kopf stellen können. Nach einem Fehlpass von Alexander Heinrichs, der den Puck genau in den Schläger des Ratinger Verteidigers spielte, kam dieser beim Stande von 0:0 in aussichtsreicher Position zum Abschluss und schoss nur knapp am Gehäuse der Huskies vorbei. Kurze Zeit später war der Arbeitstag des 27-Jährigen dann beendet. "Er hatte bereits im Vorfeld Leistenprobleme, die nach fünfzehn Minuten erneut auftraten. Dadurch hat dem Team ein absoluter Leistungsträger gefehlt", bedauerte Wilczek den Ausfall seines Schützlings.

Doch ob mit oder ohne Sven Linda — die Huskies waren an diesem Abend einfach eine Nummer zu groß für die Aliens. Obwohl die Gäste nach den ersten 20 Minuten das Tempo ein bisschen rausnahmen, mussten die Ratinger um ihren Kapitän Jan-Phillip Priebsch, der sich eine zehnminütige Disziplinarstrafe wegen eines vermeintlichen Angriffes auf seinen Gegenspieler einhandelte, sogar zwei Tore in eigener Überzahl hinnehmen.

Trotzdem gab es für die Aliens auch dreimal Grund zum Jubeln. Marvin Wintgen, Maurice Musga und Steffen Wintgen erzielten die ersten Tore für die Ratinger in dieser Saison, auch wenn es sich bei den Treffern nur um reine Ergebniskosmetik handelte. Jedoch konnte man den Aliens trotz der deutlichen Niederlage eine Sache nicht absprechen: die kämpferische Leistung. "Die Jungs haben bis zur letzten Sekunde alles gegeben. Das zeigt, dass wir eine intaktes Team haben", sagte Wilczek, der im Großen und Ganzen mit der Leistung seines Teams zufrieden war und gleich den Blick nach vorne richtete: "Wir müssen weiter so spielen wie heute und es dem Gegner immer so schwer wie möglich machen."

Ratingen wird auch zukünftig in sehr vielen Spielen in der Rolle des Außenseiters sein — wie am nächsten Wochenende bei den Duellen gegen Duisburg und Königsborn. Auch wenn in beiden Spielen die Chancen auf Punkte größer sind als zum Auftakt gegen Kassel, müssen die Aliens erneut alles in die Waagschale werfen und vor allem wieder eines tun: Kampfgeist zeigen.

(RP)
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