Lokalsport K(r)ampfsieg für die SG gegen Derschlag

Ratingen · Dem Handball-Drittligisten gelang beim 24:20 gegen die HSG der dritte Sieg in Folge. Es war jedoch kein schön anzusehendes Spiel.

 Viel Halten, viele Fouls - Dominic Kasal (mit Yannick Eckervogt im Hintergrund) und seine Mitspieler erlebten einen krampfigen Nachmittag - der mit einem Sieg versüßt wurde.

Viel Halten, viele Fouls - Dominic Kasal (mit Yannick Eckervogt im Hintergrund) und seine Mitspieler erlebten einen krampfigen Nachmittag - der mit einem Sieg versüßt wurde.

Foto: Blazy

Simon Breuer brachte die Stimmung auf den Punkt. "Wenn wir vorher vier Spiele in Folge verloren hätten, hätten wir das heute wahrscheinlich unglaublich gefeiert", sagte der Spielertrainer der SG Ratingen nach dem Spiel gegen die HSG Gummersbach II/Derschlag. "Doch mit vier Siegen in Folgen steigen die Erwartungen." Ergebnistechnisch wurden diese mit dem 24:20 gegen den Abstiegskandidaten erfüllt. Spielerisch ließ das Geschehen vor knapp 200 Zuschauern jedoch viele Wünsche offen.

Zu einem guten Handball-Spiel gehören immer mehrere Parteien: Heimteam, Auswärtsmannschaft, Schiedsrichter. Am Samstag erwischten jedoch alle drei keinen guten Tag. Die Unparteiischen, damit fing es an, waren in ihre Pfeifen fast verliebt. Denn sie pfiffen so ziemlich alles ab, was irgendwie nach Spielfluss aussah. Meistens zu früh, oft unnötig. Und weil die Gäste spielerisch limitiert waren, reichte der SG eine mittelprächtige Leistung.

Der einzige Spieler der Derschlager, der gutes Drittliga-Niveau erreichte, war zumindest in der Anfangsphase Torhüter Tom Landgraf. Er vereitelte allein in der ersten Viertelstunde sieben, acht klare Wurfgelegenheiten der Spielgemeinschaft. "Wenn wir da ein bisschen besser getroffen hätten, hätten wir uns absetzen können", sagte Rückraum-Spieler Arthur Giela.

Der sorgte im übrigen für ein Kuriosum und lief mit drei verschiedenen Rückennummern auf. Vor der Pause nahm es die Deckung der Gäste ein wenig zu genau und zerriss der Nummer Fünf der Ratinger das Trikot. Der zog sich dann das Leibchen mit der 15 von Ben Schütte über - und nach der Pause lief er mit der 27 auf. Einfluss auf sein Spiel hatte das nicht. Giela war der einzige Ratinger, der auch mal etwas aus dem Rückraum versuchte - und traf.

Ansonsten setzte sich die SG relativ schnell auf fünf Tore ab. Und diese Führung hielt bis zum Spielende. Mal waren es nur vier, mal auch sechs Treffer. Mehr oder weniger wurde es jedoch nie. Derschlag hatte nicht die Qualität, eine Aufholjagd zu starten. "Selbst dann nicht, wenn wir vorne selbst viel verworfen haben", sagte Simon Breuer, der acht Toren treffsicherster Ratinger war.

Hervorzuheben waren vor allem einige Treffer von Mike Schulz, der sich auf Rechtsaußen mit sieben Toren in die Statistik einbrachte - darunter einige sehenswerte Heber. Und Arthur Giela, der gleich zweimal bei angezeigtem Zeitspiel den Ball noch irgendwie durch oder über die Deckung ins Tor hämmerte.

"Am Ende zählt der fünfte Sieg in Folge", sagte Simon Breuer nach der Partie. Ihm ist aber auch klar: Mit einer Leistung wie gegen Derschlag wird das im kommenden Spitzenspiel bei der HSG Krefeld nichts. "Solche Spiele hat man, vielleicht schlich sich nach den vier Siegen in Folge ein bisschen Zufriedenheit ein", sagte Breuer. "Aber wir wissen alle, dass wir es besser können." Giela hatte noch eine andere Erklärung parat. "Wir gehen ehrlich gesagt alle auf dem Zahnfleisch", sagte er. Dann ist es gut, wenn auch mal ein Sieg mit halber Kraft gelingt.

(RP)
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