Lokalsport Jerke verpasst das Stechen in Erkrath

Erkrath · Der Heiligenhauser Springreiter leistete sich bei den Düsseldorfer Reitertagen zwei Fehler zu viel.

 Der Heiligenhauser Dirk Jerke verpasste das Stechen durch zwei Fehler.

Der Heiligenhauser Dirk Jerke verpasste das Stechen durch zwei Fehler.

Foto: Achim Blazy

Die Spannung im Stadion auf dem Uhlenhof war spürbar, als Marc Boes mit seinem Wallach Gucci über die Hindernisse flog. Nach dem ersten Sprung wählte er eine spektakuläre Abkürzung auf den grün-weißen Steilsprung, ritt anschließend die Tripplebarre schräg an, das Pferd machte einen Satz über den Hoch-Weit-Sprung und die Zuschauer auf den Rängen hielten die Luft an. Mit lautem Jubel belohnten sie nach dem abschließenden Oxer den mutigen Ritt des Siegers im Großen Preis der Düsseldorfer Reitertage.

"Zum ersten Mal hier zu gewinnen, ist ein wunderbares Gefühl. Beim Einreiten in den Parcours habe ich mir den kurzen Weg ausgedacht und ich wusste, dass mein Pferd mitmacht. Er ist nur das eine Springen hier gegangen und hat alles gegeben", sagte der belgische Nationenpreisreiter. Das Paar hatte in der Siegerrunde des schweren Springens namhafte Konkurrenten hinter sich gelassen. Otmar Eckermann kam mit seinem erst sieben Jahre alten Coco-Bongo Boy nicht passend zur Zweifachen Kombination und handelte sich dort einen Fehler ein.

Auf Sieg galoppierte erneut auch Peter Dieckmann. Im Sattel von Lyon riskierte der Monheimer auf dem Weg zur Tripplebarre zuviel und handelte sich mit seinem Schimmel den entscheidenden Fehler ein. Anschließend fehlte der Rhythmus und am folgenden Steilsprung fiel die nächste Stange. Er nahm es sportlich. "In meiner alten Heimat versuche ich immer noch zu gewinnen. Ich war hier schon so häufig im Stechen, aber zum Sieg hat es noch nie gereicht. Doch mein Pferd macht so viel Spaß und das ist entscheidend."

Mit einem dreiviertel Strafpunkt für Zeitüberschreitung belastet, galoppierte Dirk Jerke in die Siegerrunde. Seine Strategie, die nachfolgenden Starter mit einer schnellen Runde unter Druck zu setzen, ging nicht auf. Er handelte sich bereits am zweiten Hindernis den ersten Abwurf ein und es folgte noch ein weiterer Fehler. Sichtlich verärgert stieg der Heiligenhauser aus dem Sattel. "Da bin ich einfach schlecht geritten. Das Pferd war sehr bemüht, aber ich habe nur gestört. Es war zuviel Risiko."

Am gleichen Hindernis endete auch der Weg ins Stechen für Stephan Nilius und Zarafina. Das Paar vom gastgebenden Reit- und Fahrverein Erkrath hatte am vergangenen Wochenende noch den Großen Preis von Münster gewonnen, beendete den Kurs vor heimischer Kulisse jedoch mit insgesamt acht Strafpunkten. "Enttäuscht bin ich nicht. Es war unser erstes Zwei-Sterne-S-Springen und der Druck war schon groß. Doch mit meiner Stute bin ich sehr zufrieden, wir waren von unserem Trainer gut eingestellt und das nächste Mal haben wir auch das entsprechende Glück."

Coach und Turnierleiter Hans-Willi Weber lobte die Leistung seines Schülers ebenfalls. "Den Parcours schätze ich als sehr schwierig ein, das Pferd ist sehr gut gesprungen. Es hätte auch für eine Nullrunde reichen können." Nun darf man gespannt sein, was bei den Rheinischen Meisterschaften geht.

(RP)
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