Lokalsport Ice Aliens feiern Sieg des Charakters

Ratingen · Nach dem katastrophalen ersten Drittel gegen Diez-Limburg legte der Eishockey-Regionalligist den Schalter um und siegte noch 6:5.

 Tim Brazda kassierte im Spiel gegen Diez-Limburg in der Schlussphase ein relativ übles Foul - in der anschließenden Überzahl machten die Ice Aliens den Sieg perfekt.

Tim Brazda kassierte im Spiel gegen Diez-Limburg in der Schlussphase ein relativ übles Foul - in der anschließenden Überzahl machten die Ice Aliens den Sieg perfekt.

Foto: RP-Foto. Achim Blazy

Als die Spieler der Ratinger Ice Aliens nach dem ersten Katastrophen-Drittel (0:3) gegen Diez-Limburg ein wenig niedergeschlagen in der Kabine saßen, fand Trainer Alexander Jacobs dort die richtigen Worte. Er sprach defensive Probleme an, aber auch die Stimmung im Team. Ruhig und sachlich legte der Niederländer in den paar Minuten, die er Zeit hatte, den Finger in die Wunde. Mit Erfolg: Sofort nach Wiederbeginn bäumten sich die Außerirdischen auf und kamen in der Regionalliga West in ihrem dritten Spiel zum dritten Sieg - 6:5.

"Bei uns im Team stimmt es insgesamt einfach", sagt Stürmer Thomas Dreischer, der am Wochenende seine ersten beiden Treffer im Aliens-Trikot verzeichnen konnte. "Wir wussten doch alle selbst, dass das erste Drittel Mist war. In der Pause wurde deutlich darüber gesprochen - und spätestens nach dem ersten Tor haben wir auch wieder an uns geglaubt."

Trainer Jacobs ärgert sich trotz des Sieges über den Start in die Partie. "Wir haben vorab Sachen besprochen, ich erwarte dann auch, dass diese Dinge umgesetzt werden. Wir wussten, dass Diez-Limburg es mit schnellen Kontern versucht, also mussten wir zusehen, genug Leute hinter der Scheibe zu haben", sagt er. "Wenn aber pro Reihe ein oder zwei Spieler meinen, das anders zu machen, funktioniert es nicht. Eine Strategie kann nur funktionieren, wenn alle mitmachen."

Um so erfreuter war der Trainer dann auch, als er sah, wie sein Team ab dem Mitteldrittel auftrat. "Aber das kann natürlich nicht immer funktionieren, dass wir so ein Spiel noch drehen", betont der Niederländer. "Deshalb ist es meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass wir jetzt 60 Minuten genau so konzentriert spielen."

Thomas Dreischer spielte aufgrund der Ausfälle von Marvin Moch und Pascal Behlau erstmals in einer "zusammengewürfelten" Reihe mit Alexander Schneider und Sven Schiefner. "Das funktionierte sehr gut", sagte Jacobs - und hat damit ein paar Optionen mehr. Dreischer war laut Aussage von Routinier Milan Vanek gar der beste Mann auf dem Eis. "Ich stelle mich ungern selbst in den Vordergrund", sagt Schiefner dazu. "Aber klar freut es mich, meine ersten Tore zu machen und dabei zu helfen, das Spiel noch zu drehen."

Die ersten Spieltage in der Liga bestätigen die Aliens-Protagonisten in der Annahme, dass die Liga in diesem Jahr noch enger zusammengerückt ist. "Diez, das hat man gesehen, ist ein Spitzenteam", betont Jacobs. Und in den Bären aus Neuwied kommt am Samstag das einzige Team der Liga, das bislang noch keinen Punkt abgeben musste, an den Sandbach. "Die kommen mit einem Sonderzug, ich glaube, da fahren rund 500 Fans mit", sagt Thomas Dreischer. "Da müssen wir mit unseren Zuschauern aber ordentlich dagegenhalten, damit das kein Auswärtsspiel wird." Trainer Jacobs befasst sich derweil lieber mit der nächsten Aufgabe: "Wir müssen am Freitag erstmal nach Neuss. Danach können wir über das Spiel am Samstag reden."

(RP)
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