Golf Hösel ist spitze

Ratingen · Das Tabellenbild spricht nach dem zweiten Spieltag der 2. Bundesliga West nun für die Herren: Sie nutzen den Heimvorteil und erringen den Tagessieg. Ganz anders die Damen: Sie bleiben Vorletzter.

 Marcus Toennessen landete an Loch eins zweimal im Sand, blieb trotzdem drei unter Par und war damit bester Spieler des Tages.

Marcus Toennessen landete an Loch eins zweimal im Sand, blieb trotzdem drei unter Par und war damit bester Spieler des Tages.

Foto: Falk Janning

Das war ein Heimspieltag ganz nach dem Geschmack des Golf-Clubs Hösel: Die Sportler um Kapitän Markus Eirund sicherten sich auf eigenem Grün den Tagessieg und übernahmen damit die Tabellenführung in der 2. Bundesliga West. Am ersten Spieltag hatte den Höselern nur ein Ball auf den GC Rheinhessen gefehlt und sie waren knapp geschlagen Zweiter geworden. Diesmal drehten die Höseler den Spieß um und verwiesen die Gäste vom Wißberg auf den zweiten Rang. Allerdings war die Heimmannschaft um 24 Schläge besser, was am Saisonende bei Punktgleichheit ein entscheidender Vorteil sein könnte. Hösel und Rheinhessen führen das Tableau nun mit jeweils neun Zählern an, es folgen mit jeweils fünf Punkten Rückstand GC Wasserburg Anholt, Düsseldorfer GC und GC Main-Taunus.

Die Höseler schreiten mit großen Schritten Platz eins und dem angestrebten direkten Wiederaufstieg entgegen. Doch die verbleibenden drei Spieltage versprechen noch Spannung, denn es sieht nun nach einem Zweikampf um den Aufstiegsplatz zwischen den führenden Teams aus, die etwa gleich stark sind. "Wir sind durch den Tagessieg nun in der Favoritenrolle", sagt Geschäftsführer Matthias Nicolaus.

Auf der heimischen Anlage zeigten die Herren des GC Hösel ihre bislang beste Saisonleistung und wurden den hohen Erwartungen voll gerecht. Die beste Runde spielte aber kein Höseler, sondern Max Schmitt vom GC Rheinhessen. Er blieb auf dem 71er-Platz acht unter Par und hätte mit seiner 63er-Runde beinahe den Platzrekord eingestellt - nur ein Schlag fehlte ihm. Die Bestmarke hatte in der vergangenen Saison, im Jahr des Höseler Abstiegs aus der Bundesliga, ein Frankfurter Spieler aufgestellt, der für die 18 Löcher lediglich 62 Schläge benötigt hatte.

Doch für die Schützlinge von Trainer Christian Niesing gab es trotz der Glanzleistung Schmitts gar keinen Grund, bedrückt auf das Scoreboard zu schauen. Denn sie selbst erwischten einen starken Tag und zeigten auf dem hügeligen und anspruchsvollen Platz ihre bislang beste Saisonleistung. Es war schon großer Golfsport, den sie anboten. Das beste Höseler Ergebnis erzielte Marcus Toennessen, der eine 68-Runde spielte. Und das, obwohl er den Ball an Loch 1 gleich zweimal in den Sand gespielt hatte. Die Höseler waren auch in der Breite besser als Konkurrenz und spielten erneut eine bessere zweite Hälfte: Am Vormittag bei den Einzeln blieben sie sechs Schläge über Par, am Nachmittag bei den Vierern sogar nur vier.

Eine durchwachsene Leistung zeigten dagegen die Damen, die ihren Heimvorteil nicht nutzen konnten. Die Spielerinnen des Neulings in der 2. Bundesliga wirkten nervös. Die Damen wurden in der Tageswertung Dritter und machten damit die Hoffnungen auf eine Verbesserung in der Gesamtwertung kaputt. Da sind sie ebenfalls nur Vierter in der Fünfer-Liga und würden damit am Saisonende absteigen. Allerdings beträgt der Rückstand zu Platz zwei nur einen Zähler. Nach den Einzeln am Vormittag sah es noch bitterer aus, da belegten die Höselerinnen nur den letzten Platz. Erst am Nachmittag holten sie auf: Sie waren bei den Vierern das beste Team und kletterten noch auf Rang drei.

"Die Nervosität hat im vergangenen Jahr auch den Herren Probleme bereitet", sagte Nicolaus. "Die Damen müssen zurückfinden zu ihrer Leichtigkeit, mit der sie den Aufstieg geschafft haben." Die beste Runde spielte ein Aktive aus Paderborn mit einer 73er-Runde. Beste Höselerin war mit 79 Schlägen Isabel Gadea, die damit auch unter ihren Möglichkeiten blieb. Die ehemalige Spielerin des Nationalkaders ist aber guter Dinge. "Wir haben noch alle Möglichkeiten", sagt sie.

Eine weitere Möglichkeit, die Bilanz zu verbessern besteht am 12. Juni, dann spielen die Damen wie die Höseler Herren den nächsten Spieltag beim Nachbarn Düsseldorfer GC. "Den Platz kennen wir besonders gut, das ist ein Vorteil für uns", sagt sie.

(jan)
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