Lokalsport Gute Laune hält bei 04/19 Einzug

Ratingen · Beim Fußball-Oberligisten wird an der positiven Grundeinstellung gearbeitet - das zeigt Wirkung.

 Carlos Penan, Daniel Keita-Ruel, Damian Bartsch und Stefan Rott haben unter der Woche mit den übrigen Mannschaftskollegen einen netten Abend verbracht - der Teamgeist dankt es ihnen.

Carlos Penan, Daniel Keita-Ruel, Damian Bartsch und Stefan Rott haben unter der Woche mit den übrigen Mannschaftskollegen einen netten Abend verbracht - der Teamgeist dankt es ihnen.

Foto: Blazy

Als Yusuf Keser ganz bis zur Grundlinie zurückgerannt war und dort einen Ball ergrätschte, wurde Adnan Hotic laut. "Gut gemacht, Yusuf", rief er seinem Teamkollegen während des 3:0-Sieges der Ratinger im Pokalspiel beim VfB Homberg zu. Keser stand auf, grinste - und ging weiter seiner Arbeit nach.

Solche Aufmunterungen waren in den vergangenen Wochen nicht immer üblich beim Fußball-Oberligisten. Die Ergebnisse waren durchwachsen. Und darunter litt auch die Stimmung. "Da wird insgesamt zu viel gemeckert", befand auch Michael Kulm, der Sportliche Leiter. Trainer Peter Radojewski rastete bei unkontrollierten Ballverlusten gerne aus, Führungsspieler wie Hotic oder Kapitän Denker stauchten vor allem die jungen Spieler auf dem Platz nach Fehlern zusammen. "Wir haben das Gespräch gemeinsam gesucht", sagt Trainer Radojewski. "Und dabei haben wir uns alle, ich mich also auch, in die Pflicht genommen. Wir müssen lockerer an die Sache herangehen. Ich denke, wir sind einfach noch nicht so weit, zu sagen, wir müssen jetzt unbedingt da oben mitspielen. So müssen wir jetzt aber auch auftreten."

Die Mannschaft hat ihren Teil dazu geleistet. In der vergangenen Woche gab es einen Mannschaftsabend. Und Phil Spillmann hat als einer der Zugänge es in die Hand genommen, dass die neuen Ratinger ihren Einstand feiern. "Ich denke, ein gewisser Stimmungswandel war schon in Homberg erkennbar", sagt Radojewski. Tatsächlich spielte die Mannschaft befreiter auf, in dem sie sich gegenseitig anfeuerte.

Radojewski will den Ehrgeiz dennoch weiter am Leben erhalten. Dafür hat er ein Plakat mit den restlichen Spielen bis zum Winter erstellt. Mit einer Traum-Punktzahl, die der Coach bis dahin mit seiner Mannschaft erreichen möchte. 15 Zähler hat 04/19 bislang auf dem Konto. Geht es nach Radojewski, kommen in den sieben Spielen bis zur Pause noch 15 hinzu. "30 plus wäre natürlich großartig", betont der Trainer. "Aber das wird schwer. Ich möchte aber die Motivation fördern und den Fokus erhalten." Nach jedem Spiel nimmt der Spieler des Tages das Plakat mit nach Hause und soll das aktuelle Ergebnis eintragen - nach dem Homberg-Spiel war dies Yusuf Keser.

Letzterer dürfte auch am Sonntag gegen Schonnebeck wieder in der Startformation stehen. "Endlich habe ich wieder gute Spiele abgeliefert", sagt der Mittelfeldspieler. "Der Trainer sagt, dass ich wichtig sein kann für die Mannschaft, wenn ich gut spiele. Dafür musste ich die Leistung jedoch erstmal bringen. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg, auch wenn ich noch lange nicht da angekommen bin, wo ich hin will."

Worte, die Radojewski sicherlich gerne hören wird. Denn gegen Schonnebeck wird es durchaus nötig sein, den Weg der Besserung weiter zu begehen. "Das ist ein starker Aufsteiger, der sich noch einmal gut verstärkt hat", sagt Radojewski. "Die stehen nicht umsonst mit 20 Punkten auf Platz vier. Aber klar ist: Das ist ein Spiel, in dem wir zeigen können, wo unser Weg hinführen soll. Schlagen wir Schonnebeck, können wir noch einmal oben angreifen."

(RP)
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