Lokalsport Ex-Nordhorner will den TuS vor dem Abstieg retten

Lintorf · Marius Haverkamp spielt für den Handball-Oberligisten in der Abwehr. Samstag geht's zum Spitzenreiter.

 Marius Haverkamp räumt in der Lintorfer Abwehr auf.

Marius Haverkamp räumt in der Lintorfer Abwehr auf.

Foto: TuS

Eigentlich können die Lintorfer Oberliga-Handballer trotz aller Abstiegsgefahr am Samstagabend völlig befreit Richtung Krefeld fahren. Es geht an diesem drittletzten Spieltag der Saison zum unbesiegten Tabellenführer Adler Königshof. Niemand weit und breit erwartet dort etwas von den Grün-Weißen (Johannes-Blum-Straße, 19.30 Uhr Anwurf). Königshof ist mit den Ex-Ratingern Etienne Mensger auf der rechten Seite, Spielmacher Tom Wolf und dem Allrounder Luca Lewandowski, alle aus der Jugend der SG Ratingen, hervorragend besetzt. Dazu kommt der Ex-Angermunder Torwart Stefan Graedtke. sie haben die Liga souverän dominiert und auch alle elf Heimspiele gewonnen. In der Regel klar.

Dennoch wollen die Lintorfer die Ersten sein, die dort etwas mitnehmen. Das hofft jedenfalls Marius Haverkamp, der 26 Jahre alte Abwehr-Spezialist. "Auswärts spielen wir befreiter auf, dort haben wir schon gute Ergebnisse erzielt," sagt der Ex-Nordhorner, der früher beim Bundesligisten in der 2. Mannschaft spielte. "Jetzt, wo sich die Saison dem Ende nähert, da finden wir endlich zu der Form, die vielleicht etwas eher hätte kommen können." Er spielt auf die Gala-Vorstellung zuletzt gegen Remscheid (32:20) an und auch das 26:26 davor in Neukirchen kann sich sehen lassen.

Marius Haverkamp kommt aus Nordhorn, das ist seine Heimatstadt. Er absolvierte dort eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Und er lernte dort durch den Handball Tobi Töpfer kennen, Lintorfs Torwart. Als Haverkamp vor zwei Jahren in Duisburg mit dem Studium begann, da traf man sich wieder. Auch Linksaußen Kevin Held, der allerdings nur noch in Lintorfs zweiter Mannschaft spielt, war dabei. Haverkamp suchte einen neuen Verein und das klärten die beiden Lintorfer umgehend - Richtung Breitscheider Weg, versteht sich.

"Inzwischen fühle ich mich längst richtig wohl beim TuS 08, bei dieser jungen Truppe", sagt der 26-Jährige, der sich auch von einer schlimmen Fußverletzung im Laufe der Saison nicht umwerfen ließ. Er pausierte einige Spiele und trumpfte danach genau so auf wie vorher. Als sei nichts passiert. Er ist Handballer mit Leib und Seele, diese kernigen Typen wirft so schnell nichts um. In Duisburg lebt er mit seiner Freundin Rebecca zusammen.

Die Tabellenlage des TuS 08 ist klar: Platz zehn, drei Punkte Vorsprung zum Tabellenkeller. Da in Königshof wohl nichts zu holen ist, müssen die noch nötigen Punkte also in den letzten beiden Matches her: Am 6. Mai steigt das Heimspiel gegen Aufderhöhe und am 13. Mai spielt Lintorf in Wesel. "In den direkten Vergleichen liegen wir gut, nur Neukirchen steht von den unten stehenden Mannschaften besser dar", erklärte Trainer Christian Beckers. "Dennoch müssen meiner Rechnung nach noch zwei Punkte her, besser wären drei. Wir fahren bestimmt nicht nach Krefeld, um etwas zu verschenken. Ob es letztlich reicht, wird man sehen."

Er bangt um den beruflich überlasteten Stefan Sossalla, alle anderen sind fit und bereit, in Krefeld ein Wunder zu versuchen.

(w-m)
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