Lokalsport Die Stars von morgen kicken in Ratingen

Ratingen · Die Europa-Schwergewichte bestritten das Finale des U11-Turniers. Gespielt wurde an der Jahnstraße und bei 04/19.

 Klassenunterschied: Der Lintorfer Nachwuchs in rot gab sich gegen Borussia Dortmund alle Mühe - und verlor trotzdem mit 0:8.

Klassenunterschied: Der Lintorfer Nachwuchs in rot gab sich gegen Borussia Dortmund alle Mühe - und verlor trotzdem mit 0:8.

Foto: Achim Blazy

Patrick Monning war nicht zu überhören. Besser gesagt: Es war seine Trommel, die über die Fußballplätze an der Jahnstraße in Lintorf schallte. Zumindest, wenn der Nachwuchs des 1. FC Köln beim U11-Deichmann-Pfingstcup auf dem Kunstrasen stand. Immer wieder kräftige Schläge im Rhythmus, um Sohnemann Marlon anzufeuern. "Unser alter Trainer hatte die Trommel übrig. Da hatte sich das in der letzten Saison angeboten, dass ich sie zu Turnieren mitnehme", sagte Monning. Neben dem Vater aus der Domstadt fanden aber noch rund 800 weitere Besucher den Weg auf die Anlage von Rot-Weiß Lintorf (RWL), wo nach zwei Tagen und sieben verschiedenen Austragungsorten der Sieger aus 180 Mannschaft aus ganz Europa gekürt wurde.

"Wenn man sieht, wie viele Leute gekommen sind und welche Emotionen Spieler, Trainer und Eltern am Ende gezeigt haben, dann hat sich die ganze Arbeit gelohnt", sagte RWL-Turnierkoordinator Christopher Bolte. Denn Kinder mit Tränen in den Augen, gestikulierende Coaches und enthusiastische Väter und Mütter waren keine Seltenheit. Letzteres galt auch für die mitgereisten Familien der Spieler von Manchester City. Mit zwei kleinen Fahnen des Klubs aus der Premier League, wilden Bewegungen an der Seitenlinie und lauten Rufen wie "Come on City" wurde der Nachwuchs der "Sky Blues" regelrecht "gepusht", wie es Vater Aaron Burke treffend ausdrückte. Und das bis zum Sieg. Im Finale setzte sich die U11 von Manchester City mit 1:0 gegen Borussia Dortmund durch.

Die jungen Talente des zweitplatzierten Bundesligisten spielten sogar gleich zwei Mal in Ratingen vor: die Vorrunde bei 04/19 und die Championsrunde schließlich an der Jahnstraße. "Beide Vereine haben sich richtig viel Mühe gegeben. Auch insgesamt war das Turnier super organisiert. Es gab keine langen Wartezeiten und nichts Negatives", lobte BVB-Trainer Markus Böhnke.

Einmal gegen Dortmund zu spielen - den Wunsch gab es sicherlich öfter in den Reihen von Rot-Weiß Lintorf, der in der Championsrunde als dessen Ausrichter aus organisatorischen Gründen gesetzt war. Er wurde zwar Realität, doch endete mit einer 0:8-Niederlage. "Die Kinder waren beeindruckt von der Qualität der Gegner", sagte E1-Trainer Björn Weber, der als Fortuna-Fan noch mit einem Schmunzeln nachschob: "Hauptsache wir verlieren nicht gegen RB Leipzig." Nach 15 Minuten hieß es jedoch 0:7. Am Ende blieben für die E1 und E2 der Lintorfer erwartungsgemäß die letzten beiden Plätze der Championsrunde (Rang 31 und 32).

Eine Überraschung gab es dagegen am Götschenbeck, wo an beiden Tagen rund 1500 Zuschauer die Spiele verfolgten. In der Platinrunde ließ der KFV Segeberg aus Schleswig-Holstein Europas Fußball-Schwergewichte hinter sich und setzte sich im Finale mit 2:1 gegen Slavia Prag durch. Die E1 und E2 der Ratinger präsentierten sich nach der Gruppenphase noch in der Trostrunde. "Wir hatten viele interessante Mannschaften wie Chelsea oder Schalke bei uns auf der Anlage. Organisatorisch war es eine Wiederholung des letzten Jahres. Alles ist perfekt gelaufen und wir haben viel positives Feedback erhalten", sagte Christian Fettweiss-Schulten von Ratingen 04/19.

Das gab es auch von Manchester-Vater Burke kurz vor den entscheidenden Finalpartien. Monnings Trommel war da bereits verstummt.

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