Handball Die Handballer haben den Tiefpunkt überwunden

Ratingen · Das zweite Jahr in einer neuen Liga ist bekanntermaßen immer das schwierigste. Auf den ersten Blick drohte die Hinrunde der Handballer der SG Ratingen in der 3. Liga diese These zu bestätigen.

Dabei liegt Ratingens ranghöchster Verein mit dem sechsten Platz weit über dem, was die Verantwortlichen selbst geplant hatten. "Auch in diesem Jahr ist unser Ziel, mindestens den elften Rang zu belegen", sagt Presse- und Öffentlichkeitschef Ben Schütte, der sein Team mehr als im Soll sieht.

Personeller Aderlass - unter anderem durch den Abgang der Linkshänder oder Verletzungen wie im Falle von Johann Oesterwind - sorgten für einen kleinen Kader. Unnötige Punktverluste, sind sie noch so erklärlich, brachten reichlich Unruhe in die erfolgsverwöhnte Spielgemeinschaft. Ausgerechnet Ober-Löwe Richard Ratka sorgte Ende September für Gewitterwolken über der Gothaer Straße. Der Trainer stellte nach einem unzufriedenen Spielverlauf sein Amt zur Verfügung und drohte das Rudel, wie die SGR sich gerne nennt, zu verlassen. "Wobei er hauptsächlich wegen beruflicher Überlastung zu diesem Schritt griff", betont Schütte.

Der für sein Verhandlungsgeschick bekannte Manager Bastian Schlierkamp handelte schnell und sorgte mit einer internen Lösung, dafür, dass alle Seiten ihr Gesicht wahren konnten. Mit der Ernennung des Teamleaders Simon Breuer zum Spielertrainer fand er die beste Lösung, wie sich nach fünf Siegen in Folge zeigte. Auch den ausgewiesenen Fachmann konnte er überzeugen, weiter dabei zu bleiben. Als Co-Trainer übernimmt Ratka weiterhin das Coachen auf der Bank. Natürlich immer in ständiger Absprache mit Breuer.

"Es ist eine ganz andere Herangehensweise", schildert Simon Breuer seine neue Aufgabe. "Du musst selbst spielen und immer die nächsten Schritte für alle im Kopf haben." Durchaus möglich, dass die Notlösung, die zunächst bis Saisonende verabredet ist, bestehen bleibt. "Bisher klappt es sehr gut. Ich könnte mir die Konstellation weiter so vorstellen. Aber diese Gespräche haben wir noch gar nicht geführt. Sie stehen demnächst an", sagt der neue Chefcoach, der sich alle Optionen offen hält.

Wäre für die Dumeklemmer vielleicht mehr drin gewesen, als der sechste Platz? "Das kann man vielleicht so sehen. Aufgrund der knappen Ergebnisse und des engen Kaders bin ich allerdings sehr zufrieden", betont der Spielertrainer. Für die Rückrunde wünscht er sich vielleicht den einen oder anderen Akteur mehr. Aus der eigenen Reserve dürfte er trotz der guten Arbeit von Leszek Hoft keine großen Verstärkungen erwarten. Vielleicht kann Breuer aber den einen oder anderen alten Weggefährten nach Ratingen locken. Dann dürfte für seine Mannschaft mit einer noch stabileren Rückrunde in der Tabelle noch mehr drin sein als der aktuelle sechste Platz. Die schwierige Zeit der zweiten Saison nach dem Aufstieg haben die Löwen ja schließlich hinter sich.

(erd)
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