Eishockey Desolate Aliens gehen gegen Hamm unter

Ratingen · Beim 2:5 gegen die Eisbären in der 1. Liga West ließ sich das Team von Trainer Alexander Jacobs in eigener Halle in Einzelteile zerlegen.

 Suchender: Milan Vanek (rechts) und seine Teamkollegen bei den Ice Aliens fanden aber überhaupt keine Bindung zum Spiel.

Suchender: Milan Vanek (rechts) und seine Teamkollegen bei den Ice Aliens fanden aber überhaupt keine Bindung zum Spiel.

Foto: Falk Janning

Das haben die vom Erfolg verwöhnten Eishockey-Anhänger der Ice Aliens Ratingen in dieser Saison noch nicht erlebt. Zum ersten Mal wird der Tabellenführer nach allen Regeln der Kunst vorgeführt und auseinandergenommen. Am Ende steht gegen die Hammer Eisbären in der heimischen Eissporthalle eine schmerzhafte 2:5 (0:2, 1:3, 1:0)-Niederlage. Die Schützlinge von Trainer Alexander Jacobs waren damit noch gut bedient, denn mit einem etwas konsequenteren Spiel hätten die Gäste das Ergebnis im zweiten Drittel mühelos in die Höhe schrauben können. Doch sie hielten sich zurück und beschränkten sich in den letzten 20 Minuten auf eine Verwaltung des Vorsprungs.

Und nicht nur auf dem Eis dominierten die Ostwestfalen das Geschehen, denn auf den Rängen gaben sie deutlich den Ton an. Während die frustrierten Ratinger ihre Anfeuerungsrufe nach dem fünften Gegentor komplett einstellten, bejubelten die Gästefans lautstark und ausgiebig den Hammer Erfolg.

Für die Ice Aliens ist die Niederlage im Kampf um den anvisierten Titelgewinn in der 1. Liga West kein Rückschlag mit größeren Folgen, denn die Teilnahme an den Playoffs ist ihnen in den ausstehenden acht Punktspielen nicht mehr zu nehmen. Trotz der zweiten Niederlage in Folge führen die Ratinger die Tabelle der Endrunde weiter an - obwohl die Eisbären auf Rang zwei durch ihren souverän herausgearbeiteten Erfolg immerhin bis auf drei Punkte herangekommen sind. Die Verantwortlichen waren sich nach der Schlusssirene einig: "Besser jetzt eine Krise als später in den Playoffs." Trainer Alexander Jacobs ist jetzt allerdings gefordert, um die Ursachen für das Debakel zu finden und seine Schützlinge möglichst schnell wieder aufzurichten.

Die Zuschauer in der Halle am Sandbach, die eine unterhaltsame Partie erwartet hatten, rieben sich verwundert die Augen, denn Ratingen war hoffnungslos unterlegen. Von Beginn an wirkte es, als spielten die Ice Aliens eine Klasse tiefer und ständig in Unterzahl. Sie konnten sich gegen die mit hohem Druck agierenden Eisbären minutenlang nicht aus der eigenen Hälfte befreien. Nur ziemlich sporadisch gelangen den Ice Aliens Entlastungs-Angriffe. Und so fiel die frühe Führung der Gäste fast zwangsläufig. Schon in der zweiten Minute erzielten die Hammer das 1:0, als zwei Ratinger Verteidiger sowie Goalie Dennis Kohl den Alleingang von Kevin Thau nicht stoppen konnten.

Nach knapp einer Viertelstunde erzielte Hamms Robin Loecke das 2:0, als er den Puck per Fernschuss an Freund und Feind vorbei ins Ratinger Tor drosch. Hoffnung kam bei den Hausherren noch einmal kurz zu Beginn des zweiten Drittels auf. Als Pascal Behlau in der 22. Minute auf Vorlage von Dustin Schumacher der Treffer zum 1:2-Anschluss gelang, schien die Wende plötzlich doch möglich zu sein.

Die Antwort der Eisbären ließ allerdings nicht lange auf sich warten: Die Abwehr der Ratinger ging im Kombinationswirbel der Gäste unter und kassierte innerhalb von 16 Minuten drei Gegentore. Mit dem Ende des zweiten Durchganges war die Partie beim 1:5 aus Ratinger Sicht entschieden. tìpán Kuchynka gelang für die Aliens nach einem Pass von Pascal Behlau mit seinem 2:5 (46.) nur etwas Ergebniskosmetik. Das Spiel gestern Abend in Dinslaken bei den Kobras war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet.

(jan)
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