Tennis Saisonstart Der Frauen-Bundesliga Für Den Ratinger Tc Der Titelverteidiger muss knapper kalkulieren

Ratingen · Der Geldgeber des Deutschen Meisters ist ausgestiegen, Manager Meier musste den Kader umbauen. Heute geht's um 11 Uhr gegen Stuttgart.

 Mit Jelena Ostapenko schlägt die Weltranglisten-37. künftig am Götschenbeck auf.

Mit Jelena Ostapenko schlägt die Weltranglisten-37. künftig am Götschenbeck auf.

Foto: Imago

Ratingen Die Bundesliga-Damen des TC Grün-Weiß gehen zwar als Titelverteidiger in die heute beginnende Tennis-Saison. Doch von der erfolgreichen Verteidigung des Triumphes aus dem Vorjahr redet am Götschenbeck wahrlich niemand. Die Saison, die heute um 11 Uhr gegen Stuttgart beginnt, steht unter dem Motto "nicht absteigen".

Manager Daniel Meier ist zwar nicht weniger umtriebig als in den Jahren zuvor. Doch der Sportwart des RTC, der inzwischen hauptamtlich in London lebt, hat schlichtweg nicht mehr das Geld vergangener Jahre zur Verfügung. Der Mäzen, der sich immer um den Löwenanteil des Etats der Mannschaft gekümmert hat, hat sich zurückgezogen - und so muss Meier nun kleinere Brötchen backen. "Eine Spielerin, die am Vorabend bei einem Turnier ausgeschieden ist, mal eben für 1000 Euro spontan einfliegen - das ist künftig nicht mehr drin", sagt Meier, auf dessen taktisches Geschick es somit noch mehr ankommt als zuvor.

Mona Barthel, Kirsten Flipkens, Tatjana Maria, Maria-Teresa TorroFlor und Ana Vricj stehen nicht mehr im Kader des M2Beauté-Teams aus Ratingen. Neu dazugekommen ist dafür unter anderem Jenela Ostapenko aus Litauen. Die 18-Jährige belegt aktuell mit Rang 37 den höchsten Weltranglistenplatz ihrer Karriere. "Sie wird Donnerstag und Sonntag spielen", sagt Manager Meier. Der freut sich durchaus darüber, dass der Verband einen Doppelspieltag angesetzt hat: Nach der Partie gegen Stuttgart heute geht es bereits am Sonntag gegen Aufsteiger Hannover weiter. Für das Zuschauerinteresse ist das natürlich keine große Hilfe. "Aber einige Spielerinnen kommen heute und werden bis Montag bleiben", sagt Meier.

Neben Ostapenko ist auch Magda Linette neu im Team, flankiert von der Slowakin Natalja Vajdova, Nicole Thijssen sowie Imke Küsgen. "Wir haben einige Spieler aus der Meistermannschaft halten können", betont Meier. "Daher hängt es am Ende auch immer ein wenig davon ab, wer bei uns und den Gegnern aufläuft. Karlsruhe und Regensburg werden wir im Normalfall nicht kriegen können, aber mit den Teams dahinter sehe ich uns durchaus auf Augenhöhe."

Gegen Stuttgart heute werden neben Ostapenka die alten Bekannten Sesil Karatantcheva aus Bulgarien, die Niederländerin Michaela Krajicek, Tamara Korpatsch und Nicola Geuer auflaufen. "Die ersten Drei davon haben im vergangenen Jahr jedes Spiel bestritten. Also muss man noch sehen, wie viel schlechter wir wirklich geworden sind. Die Budgets sind überall ein bisschen geschrumpft." Außer in Regensburg offenbar, der Klub hat "Tatjana einfach ein besseres finanzielles Angebot gemacht, als ich es konnte", sagt Meier.

Nach den beiden Auftakt-Heimspielen reist Ratingen nach Hamburg, bevor Moers an den Götschenbeck kommt. Und die Spiele gegen die Spitzenteams aus Regensburg und Karlsruhe kommen erst ganz am Ende. "Je nachdem, ob da die Entscheidung über den Titel gefallen ist, treten die Teams vielleicht auch nicht mehr in Bestbesetzung an", sagt Meier. Zunächst steht indes die Hürde Stuttgart bevor. "Das ist eine offene Partie", sagt Meier. "Ich sehe uns sicher nicht chancenlos. Wir werden gut besetzt in das Spiel gehen - ich schätze mal, unsere Siegchance beträgt 60:40 Prozent."

(RP)
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