Lokalsport Der SG-Angriff hat auch im Heimspiel Probleme

Ratingen · Der Handball-Drittligist unterliegt dem Longericher SC mit 23:26 (8:12) und kassiert im zweiten Saisonspiel die zweite Niederlage.

 Carsten Jacobs (l.) hatte Pech - er verletzte sich im Spiel gegen Longerich und musste in der zweiten Halbzeit mit einem mit Tape fixierten Fuß spielen.

Carsten Jacobs (l.) hatte Pech - er verletzte sich im Spiel gegen Longerich und musste in der zweiten Halbzeit mit einem mit Tape fixierten Fuß spielen.

Foto: Dietrich Janicki

Kurz vor der Halbzeit hämmerte Carsten Jacobs den Ball gegen den Pfosten und blieb nach seinem Wurf mit Schmerzen auf dem Boden liegen. Der Neuzugang der SG Ratingen war umgeknickt und humpelte nach der Pausensirene in Richtung Kabine. Zwar kehrte der Rückraum-Schütze mit einem durch Tape fixierten Fuß zurück auf die Platte, dennoch war die Szene symbolisch für das Spiel des Handball-Drittligisten. Unrund lief nämlich auch das erste Heimspiel des Löwenrudels gegen den Longericher SC. Vor allem in der Offensive tat sich die SG erneut sehr schwer und unterlag am Ende dem Relegations-Gegner von 2014 verdient mit 23:26 (8:12).

"Wir hatten vorne einfach nicht genug Durchschlagskraft. Unser Spiel war zu statisch, da brauchen wir mehr Dynamik. Longerich hat sich cleverer angestellt und die einfachen Tore erzielt", sagte Ben Schütte. Der Kapitän war mit sechs Treffern, darunter fünf verwandelte Siebenmeter, der beste SG-Werfer bei der zweiten Saison-Niederlage im zweiten Spiel. "Wir haben nicht das gezeigt, was wir können. Mitte der ersten Halbzeit haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Das darf uns nicht passieren", fand Jacobs.

Gemeint sind die zweiten 15 Minuten des ersten Durchgangs: Nach einer Anfangsphase mit starken Torhüter-Leistungen ging die SG zunächst mit 7:4 in Führung, verspielte den Vorsprung anschließend aber durch einen 1:8-Lauf bis zur Halbzeit. In der Defensive waren die Ratinger zu diesem Zeitpunkt bei Abprallern nicht schnell genug im Kopf und im Angriff zeigte sich ohne wirklichen Torschützen wieder die fehlende Torgefahr. Aus dem Rückraum versuchte sich Lars Jäckel meist glücklos, die Zuspiele auf den Kreisläufer kamen nicht durch oder es war beim starken Gäste-Schlussmann Valentin Inzenhofer Endstation.

"Wir haben schlecht geworfen und davor viel Energie aufwenden müssen, um überhaupt zum Abschluss zu kommen", sagte Schütte. So konnte Longerich nach dem Seitenwechsel die Führung ohne größere Probleme verteidigten. Zwischenzeitlich setzten sich die Kölner sogar auf sechs Tore ab, ehe durch eine kuriose Spielsituation kurz noch einmal Spannung aufkam. Nach gleich mehreren Zeitstrafen gegen die SG kämpften sich die Ratinger in Unterzahl wieder heran und erzielten durch Dominik Jung in der 47. Minute das 17:19 - mit drei Mann weniger auf dem Feld.

Für die Wende reichte es aber nicht mehr. In der Schlussphase entschied Daniel Koenen mit zwei wuchtigen Würfen die Partie zugunsten der Gäste - auch wenn Michael Wittig wegen eines Foulspiels an Jacobs noch eine Rote Karte bekam. "Es war eine umkämpfte Partie, in der beide Teams den ersten Saisonsieg wollten", sagte Spielertrainer Simon Breuer.

Von einem Fehlstart wollen sie in Ratingen nach zwei Niederlagen aber nicht sprechen, obwohl die nächsten Aufgaben mit Spielen gegen Leichlingen und Krefeld echte Brocken sind. "Wir hatten einen Umbruch mit acht neuen Leuten. Da wäre es zu früh, zu sagen, dass wir gegen den Abstieg spielen", sagte Schütte und fügte an: "Den Gedanken sollte man aber haben und sich mit konstanten Leistungen dagegen wehren."

(new)
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