Lokalsport Angermund muss zum Spitzenreiter

Angermund · Der Abstand zum MTV Dinslaken ist mit acht Punkten jedoch sehr groß.

Martin Paukert spielt schon lange Handball, fast 20 Jahre. Auf seinen früheren Stationen in Mettmann und Haan erlebte er Auf- und Abstiege, es ging immer turbulent zu. Erst seit er beim TV Angermund spielt, also seit drei Jahren, da ging es stets um die Spitze. So könnte man das Oberliga-Auswärtsspiel des Tabellendritten am Sonntag beim souveränen Spitzenreiter MTV Dinslaken (11.15 Uhr) auch bezeichnen, aber der Vorsprung der Hausherren ist dazu bei acht Punkten einfach zu groß. Dennoch ist Paukert fest davon überzeugt, dass seine Truppe nicht mit leeren Händen die Heimfahrt antritt: "Wir sind gut drauf. Zudem haben wir nichts zu verlieren, der Druck auf die Dinslakener ist erheblich größer." Er kennt sich damit aus, bestens sogar.

Der 31 Jahre alte Düsseldorfer Vermögensberater weiß genau, wie schwer es ist, die alleinige Favoritenrolle zu verteidigen. Und er weiß auch, dass der MTV in eigener Halle, der Douverman-Sporthalle, verwundbar ist. Borussia Mönchengladbach, Tabellenfünfter, hat dort gewonnen und der TSV Aufderhöhe ein Unentschieden erreicht. Zudem ist jeder Gegner doppelt motiviert, wenn es darum geht, den Tabellenführer einmal zu schlagen. Auswärts ist der MTV erheblich stärker, alle sieben Auswärtsspiele wurden gewonnen.

Angermunds Trainer Uli Richter brachte seine Truppe nun in die Verfassung, die er sich schon viel früher erhofft hatte. Immer brachen ihm im Hinrundenverlauf wichtige Leistungsträger weg wie der Torjäger Florian Hasselbach, der sich verletzte. Hinzu kamen die langwierigen Verletzungen von Nico Merten und Keeper Matthias Jakubiak, der erst in der neuen Spielzeit wieder angreift.

Nun geht es in Bestbesetzung Richtung Norden, elf Punkte aus den letzten sechs Spielen geben frisches Selbstvertrauen. Richter: "Ganz klar, Dinslaken verfügt über den besten Kader der Liga. Im Hinspiel waren wir beim 27:31 chancenlos, aber gerade das macht dieses Spiel doch richtig spannend. Wir stehen vor einem Großprojekt. Wenn wir gewinnen, dann ist der Titelkampf, den viele als längst entschieden ansehen, völlig neu entbrannt." Da hat er recht. Verliert sein TVA, kann in Dinslaken der Sekt kaltgestellt werden und für seine Truppe geht es wie im Vorjahr um die Vizemeisterschaft.

(w-m)
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