Lokalsport Angermund ist ohne Chance im Derby

Mettmann · In der Schlussphase lässt der Mettmanner Trainer beim 25:30 sogar die Reserve spielen. Torwart Jakubiak verletzt sich.

 Mettmanns André Loschinski im Zweikampf gegen Benjamin Axning (l.) und Raffael Winter (r.).

Mettmanns André Loschinski im Zweikampf gegen Benjamin Axning (l.) und Raffael Winter (r.).

Foto: Janicki Dietrich

"Wir haben verdient verloren", sagte Ulrich Richter, Trainer des Handball-Oberligisten TV Angermund nach der 25:30 (9:14)-Niederlage seines Teams bei Mettmann-Sport. Selten ging in den letzten Jahren ein Kreisderby wohl so humor- und spannungslos über die Bühne wie die diesjährige Auflage. Bei Mettmann-Sport scheint die Mischung zwischen alten Recken und jungen Talenten bestens gelungen zu sein.

Genau mit dieser Routine und Bissigkeit zog die Mannschaft um Trainer Jürgen Tiedermann den Angermundern früh den Zahn. Nach anfänglichem Abtasten legten die Mettmanner den Schalter beim 5:7 (17.) um und drehten die Partie mit einer 6:0-Trefferserie 11:7 (24.) um. Weder eine Überzahlsituation, noch ein Siebenmeter half TV Angermund, einen Treffer zu erzielen. Überragend hatte Mettmanns Torwarttrainer Markus Flieter seinen Keeper Jan Sippli auf die Wurfbilder der TVA-Werfer, die sich zugegebenermaßen weder gefährlich noch flexibel präsentierten, eingestellt.

Die ME-Sport-Handballer zogen das Tempo, das Tiedermann auf der Bank verlangte, auch durch - sogar Abwehrchef Kim Neuenhofen musste so viele Male als Teil der "zweiten Welle" nach vorne laufen wie in der gesamten Saison nicht mehr.

Für Angermund kam es dann mit dem Pausenpfiff noch knüppeldick. Stammkeeper Matthias Jakubiak kam beim Abwehrversuch des 14:9-Treffers von Andre Loschinski falsch auf. Er verdrehte sich wohl das Knie und verließ beim Wiederanpfiff die Halle. "Ich befürchte, das wird es für ihn jetzt auch gewesen sein", ahnte Ulrich Richter nichts Gutes. "Ich gebe die Hoffnung nicht auf und hoffe auf Minimum an Schaden", sagte Jakubiak am Sonntag auf unsere Nachfrage. Der Verlust des Keepers wäre nach den Verletzungen von Niko Merten und Florian Hasselbach eine weitere Schwächung der Angerländer.

Dennoch versuchte Richter, mit verschiedenen Deckungsvarianten immer wieder sein Team zu einer Wende zu leiten, musste am Ende aber gestehen: "Das war teilweise subjektiv zwar gut gemacht. Aber vom Ergebnis her sind wir nie ran gekommen." Tiedermann nutzte den vorentscheidenden Vorsprung (22:15/45.) dazu, um seinen in den letzten Spielen zu kurz gekommenen Spielern auch Spielpraxis zukommen zu lassen. Während Richter über die anstehende Pause froh ist, will Tiedermann, dessen Team nun punktgleich mit Unitas Haan auf dem dritten Platz rangiert, sein Team aktiv arbeiten lassen, um in 14-Tagen fit zum Spitzenreiter MTV Rheinwacht Dinslaken zu fahren.

TVA: Jakubiak, Peltz (ab 31. Minute) - Burns (1), Axning, Kohl (1), Schiffmann (3), N.Thannscheidt, Gensch (8), Duval, Paukert, Töpfer, B. Thannscheidt (4), Winter (1), Ranftler (7)

(RP)
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