Lokalsport Angermund ist in Lauerstellung

Angermund · Der Handball-Verbandsligist würde gerne aufsteigen - doch in der Hinrunde gab es unnötige Punktverluste.

Silvester, das war für Uli Richter ein ganz besonderer Tag. Der Handball-Trainer des TV Angermund feierte nicht nur ins neue Jahr hinein, denn er feierte zugleich den 30. Geburtstag. Ein runder Geburtstag für den jungen Mann. Aber nun gilt wieder alle Konzentration seiner Mannschaft, die am Samstag (18.15 Uhr) die Verbandsliga-Hinrunde mit einem Sieg beenden möchte. Der starke LTV Wuppertal ist zu Gast, der Tabellenzehnte. "Der LTV spielt erheblich stärker, als es die Tabelle aussagt", sagt Richter. "Vor allem am Kreis und auf der rechten Seite sind die ganz stark besetzt. Wir müssen wachsam sein."

Dennoch ist sein TVA, der Tabellenvierter, der Favorit. Vier Punkte sind es nur noch bis zum Tabellenführer SG Überruhr - der erst ein Spiel verlor. Die Angermunder waren es, die dieses Kunststück bewerkstelligten, dazu in der stets proppenvollen Überruhrer Halle an der Klapperstraße. Das war am 3. Spieltag, es bedeutete für den TVA die große Wende, denn die beiden Auftaktspiele gingen hoch verloren. "Wir waren, als die Saison begann, nicht fit", erklärt Uli Richter. "Einige Spieler fehlten noch, andere schleppten sich mit Blessuren herum. Nico Merten, der anschließend als Kreisläufer zu großer Form auflief, war noch gesperrt. Aber all das zählt nicht mehr. Jetzt sind wir gut drauf, alle im Umfeld des Vereins sind zufrieden." Und sein Vater Wolfgang, der Handball-Boss, der erzählt es jedem, den es interessiert - die Oberliga wird angegriffen.

Von den letzten zehn Spielen ging nur noch eins verloren, das Heimspiel gegen TV Ratingen. "Eine Niederlage, die wohl die gesamte Saison über schmerzen wird", betont Richter. Er, der nun den Abgang seines Klasse-Kreisläufers Merten verkraften muss (Asien-Aufenthalt bis in den Sommer), hat nach diesem zweiten Spieltag allerhand verändert. So brachte er den neuen Torwart Nummer eins, Tim Pawlik, den er vom TV Ratingen loseiste, weil der dort kaum noch Perspektiven besaß, in eine Klasseform. Der junge Coach muss allerdings alles selbst einüben, denn einen Torwarttrainer kann sich der Verein nicht leisten. "Wir haben aber ganz gute Lösungen parat", so Richter. "Tim fühlt sich wohl bei uns und vor allem das brachte ihn in diese gute Verfassung."

Nun muss sich der 31 Jahre alte Keeper allerdings mit starker Konkurrenz auseinandersetzen, denn im weiteren Saisonverlauf wurden mit Simon Kalveram und Matthias Jakubiak noch zwei junge, starke Keeper nachverpflichtet. Und so kann sich Sven van der Pas, die bisherige Nummer zwei, nun wieder ganz den Fußballern des TVA widmen. Er half im Spiel aus, wenn Pawlik eine Pause benötigte.

Ganz wichtig war die Rückkehr von Florian Hasselbach. Erst Ende November signalisierte der 1.93-Meter-Hüne, dass seine Wurfarmverletzung weitgehend abgeklungen ist. Ein Jahr lang hatte er sich damit rumgeplagt. Als er dann Dümpten gleich in der Startphase fünf Bälle in die Maschen setzte, da wussten alle im TVA-Umfeld, dass mit dem Torjäger so langsam wieder zu rechnen ist.

Dann wurde Martin Paukert, der ein halbes Jahr pausiert hatte, an den Freiheitshagen gelockt. Die Vermittlungen erledigte dessen Kumpel Christoph Schreiber. Nun ist Paukert freilich noch längst nicht der, der er einst in Haan war. Dass der 29-Jährige aber vorzüglichen Handball spielen kann, ist überall bekannt - er weiß, wo das Tor steht. Er kam noch auf wenige Einsatzminuten, aber jetzt, im neuen Jahr und in der Rückrunde, da wird mit ihm zu rechnen sein.

Auch Lars Brümmer hat sich ungemein gesteigert. Dessen Anfangsform war bescheiden. Richter ließ den robusten Kreisläufer deshalb weitgehend nur in der Abwehr spielen. "Jetzt ist der Lars wieder richtig fit, seine Knieprobleme sind Vergangenheit und zuletzt in Wülfrath, wo nun Nico Merten nicht mehr dabei ist, da zeigte Lars, wie wertvoll er für die Mannschaft ist", sagt Richter.

(w-m)
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