Lokalsport Aliens: Vanek will sich zurück kämpfen

Ratingen · Der verletzte Angreifer des Eishockey-Regionalligisten beginnt schon heute mit dem Reha-Training

 Milan Vanek (r.) hatte in den beiden Partien am Wochenende insgesamt vier Tore geschossen - aus seinen nächsten Treffer werden die Aliens jedoch eine Weile warten müssen.

Milan Vanek (r.) hatte in den beiden Partien am Wochenende insgesamt vier Tore geschossen - aus seinen nächsten Treffer werden die Aliens jedoch eine Weile warten müssen.

Foto: Achim Blazy

Es war schon etwas später am Abend, als Milan Vanek wieder aufwachte. Er war im Krankenhaus, neben ihm stand Christoph Oster, Torhüter der Ratinger Ice Aliens. "Ich habe nur mitbekommen, wie sich die Ärzte darüber unterhielten, ob sie meine Schulter mit oder ohne Vollnarkose einrenken sollten", sagt Vanek. "Da meinte ich nur,Hey Leute, ich habe jetzt schon höllische Schmerzen'. Dann taten sie das lieber unter Vollnarkose - und die Schulter tat kaum noch weh."

Mit ein paar Tagen Abstand kann der Angreifer des Eishockey-Regionalligisten wieder halbwegs entspannt auf die Szene zurückblicken. Ein harter Check von hinten war es, der ihm die Schulter auskugelte. "Ich konnte meinen Kopf zum Glück noch zur Seite drehen", sagte er. In der Halle wurde noch versucht, sie wieder einzurenken, das klappte nicht. Also ging es ab ins Krankenhaus. Dienstagnachmittag stand die Diagnose: Das Labrum war gerissen, die restlichen Bänder jedoch weitgehend heil. "Glück im Unglück", sagt Vanek. "Wenn alles durch gewesen wäre und ich vielleicht monatelang ausgefallen wäre, hätte ich mir das echt noch einmal überlegt mit der Karriere."

So hat der Deutsch-Tscheche jedoch andere Ziele: Er begibt sich schon heute in die Reha, will schnellstmöglich wieder auf das Eis zurück. "Ich will aber keinen Zeitraum festsetzen, sowas sorgt nur für Frust", meint er. "Ich werde hart daran arbeiten, bin jetzt weitgehend schmerzfrei, das wird schon. Es ist nur schade, weil ich gerade ins Rollen gekommen bin und zuletzt gut getroffen habe."

Besonders hatte sich Vanek darüber gefreut, dass sich der "Übeltäter" bei ihm gemeldet hatte. "Er hatte mich schon direkt am Montag angerufen und dann nochmal, als die Diagnose feststand. Den Mut respektiere ich, auch wenn ich der Meinung bin, dass man die Aktion hätte verhindern können", sagt der 39-Jährige.

Trainer Alexander Jacobs hofft schwer, dass sein Schützling bald wiederkommt. "Wie brauchen Milan", sagt er. "Aber er ist trotz seines Alters in einer tollen körperlichen Verfassung. Daher bin ich frohen Mutes, dass er bald wieder da ist."

Bis dahin jedoch müssen die Aliens erst einmal auf einen ihrer Top-Stürmer verzichten. Doch Abhilfe ist in Sicht. "Maurice Becker hat mich angerufen und gesagt, dass er schon Freitag für uns spielen darf", sagt Jacobs. Der Angreifer stand letzte Saison für Ratingen auf dem Eis, spielt dieses Jahr bei den Iserlohn Roosters in der Deutschen Nachwuchs-Liga - und erzielt eine Förderlizenz für die Aliens. Außerdem gibt es da noch die beiden Stürmer, an denen die Außerirdischen dran sind - hier gibt es noch letzte Details zu klären, bevor auch hier Vollzug gemeldet werden kann.

So oder so wird Vanek seiner Mannschaft aber fehlen - besonders nach den letzten beiden Niederlagen am Wochenende. "Ich glaube allerdings, dass wir das Spiel gegen Dinslaken ohne die Verletzung kurz vor Schluss nicht verloren hätten", meint Jacobs. "Man merkte schon, dass die Jungs von der Heftigkeit beeindruckt waren und da vielleicht nicht voll konzentriert waren."

Vanek selbst ist jedenfalls hoffnungsvoll, dass sich alles wieder zum Guten wendet. "Ich will diese Saison noch zurückkehren", sagt er. Und im Stich lässt er sein Team sowieso nicht: "Ich werde Freitag wieder auf der Tribüne sitzen. Ist doch klar."

(RP)
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