Lokalsport Aliens stehen vor dem letzten Stolperstein

Ratingen · In der 1. Eishockey-Liga West tritt der Tabellenführer morgen zum Spitzenspiel beim Zweiten Dortmunder Eisadler an.Gewinnen die Ratinger auch diese Partie, sind sie fast durch - und können sich Gedanken über die Oberliga machen.

 So sieht Einsatz aus: Pascal Behlau (links/am Boden) und Robert Licau (rechts hinten) wollen mit den Ice Aliens Meister werden.

So sieht Einsatz aus: Pascal Behlau (links/am Boden) und Robert Licau (rechts hinten) wollen mit den Ice Aliens Meister werden.

Foto: Achim Blazy

Noch ein Sieg fehlt - und dann sind die Ratinger Ice Aliens ihrer Konkurrenz in der 1. Liga West schon jetzt um Längen enteilt. Im Eishockey-Spitzenspiel morgen Abend (20 Uhr, Strobelallee) beim Zweiten Dortmunder Eisadler können die Außerirdischen bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison die 30-Punkte-Marke erreichen und damit die Westfalen, die zwei Partien mehr absolviert haben, um beachtliche sechs Zähler hinter sich lassen. Langsam stellt sich daher am Sandbach die Frage: Wie geht es eigentlich weiter?

Ein Endrundensieg würde Ratingen wohl formal zur Teilnahme an der unter der Regie des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) stehenden Oberliga Nord berechtigen. Das ist jedoch aufgrund andauernder Streitigkeiten zwischen den Verbänden nicht ganz sicher. Für den Vereinsvorstand der Aliens ist ein möglicher Aufstieg allerdings sowieso noch kein Thema, wie der 2. Vorsitzende Manfred Lang erklärt: "Wir haben zunächst eine lange Doppelrunde und eine Endrunde vor uns."

Trotz der bisherigen Überlegenheit der Mannschaft erwartet Lang vor allem in der Endrunde wesentlich engere Partien. "Der Aufstieg ist auf keinen Fall sicher", betont Lang. Die größte Sorge des Funktionärs gilt ohnehin nicht den augenblicklichen Leistungen seiner Außerirdischen, sondern den Entwicklungen zwischen den Verbänden. "Wir benötigen erst einmal Klarheit darüber, wer im nächsten Jahr überhaupt welche Liga organisiert. Da werden sich möglicherweise einige Klubs entsprechend umorientieren", sagt Lang.

Sein Blick geht hier auf den aktuellen Streit zwischen dem Landes-Eissport-Verband NRW und dem DEB. Sollte den Ratingern der sportliche Durchmarsch gelingen, der Vorstand grünes Licht geben und sollten dann die Verbände mitspielen, wären die Gegner in der dritthöchsten Spielklasse überwiegend alte Bekannte: Derzeit kämpfen dort etwa der Herner EV, die Füchse Duisburg und die Moskitos Essen um Punkte - und teilweise um den Aufstieg in die DEL 2. Andere Größen wie die für Oberligaverhältnisse finanzstarken Ex-DEL-Klubs aus Hannover und der Wedemark zählen ebenfalls zum Teilnehmerfeld. Hinzu kommen die aus der vergangenen Pokalsaison bekannten Akademiker des FASS Berlin sowie die freundschaftlich mit den Ratinger Fans verbundenen Tilburg Trappers aus den Niederlanden.

Trotz dieser bekannten Namen sieht Lang nicht nur Vorteile in einem Aufstieg: "Zum einen ist die Zuschauerentwicklung bei einigen Klubs der Oberliga ziemlich dramatisch. Andererseits ist es fraglich, ob die sportliche Attraktivität weiter steigt, wenn Partien wieder mit zehn Toren Unterschied enden." Unter anderem deshalb will sich der Vorstand der Ice Aliens erst demnächst ausführlich seine Gedanken zum Thema machen: "Wir werden wohl frühestens nach der Doppelrunde darüber reden, wie es weitergehen wird", erklärt Lang.

(hlos)
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