Lokalsport Aliens berappeln sich nur halb aus der Krise

Ratingen · Der Eishockey-Regionalligist gewinnt kampfstark in Neuwied, um dann beim Letzten aus Lauterbach zwei Punkte zu lassen.

 Pascal Behlau (l.) meldete sich an diesem Wochenende mit zwei Toren für die Ice Aliens zurück.

Pascal Behlau (l.) meldete sich an diesem Wochenende mit zwei Toren für die Ice Aliens zurück.

Foto: Achim Blazy

Es war eine turbulente Woche am Sandbach. Zuerst der Rücktritt des Vorsitzenden Kay Adam, dann ging auch Trainer Alexander Jacobs - die Frage war, wie die Mannschaft des Eishockey-Regionalligisten, die sportlich ohnehin in der Krise steckte, damit umgehen würde. Eine richtige Antwort gibt es indes nicht. Denn unter dem neuen Trainer Achim Johnigk gewannen die Aliens am Freitag zwar mit einer Willensleistung etwas glücklich 3:1 in Neuwied, um dann jedoch gestern Abend ziemlich unnötig zwei Punkte in Lauterbach liegen zu lassen - 1:2 nach Verlängerung.

"In der Mannschaft steckt aktuell viel Licht und viel Schatten", sagte Trainer Johnigk nach dem Spiel. "Wir hatten in Lauterbach 43 Torschüsse, der Gegner gerade einmal die Hälfte. Und doch schießen wir nur ein Tor, das ist viel zu wenig." Zumal die Luchse als aktueller Tabellenletzter mit 71 Gegentoren in zwölf Spielen zu den Schießbuden der Regionalliga gehören.

Immerhin schafften es die Aliens an diesem Wochenende endlich wieder, weitgehend von der Strafbank wegzubleiben. Und in der 28. Minute in Lauterbach brach Pascal Behlau den Bann mit seinem Treffer zum 1:0. "Da sah es aus, als würde es für uns laufen", sagte Johnigk. Doch nach einem Fehler im Abwehrdrittel wurden die Aliens mit dem Ausgleich bestraft (53.). So musste die Verlängerung herhalten. Die dauerte jedoch nur 59 Sekunden, ehe Michal Ziska per Abpraller das glückliche 2:1 für die Lauterbacher erzielte. "Und das war völlig unnötig. Denn obwohl die Überzahl nur eine Minute dauerte, waren wir trotzdem fast die ganze Zeit am Drücker", betonte Johnigk.

Das konnte man über die Partie am Freitag in Neuwied nicht behaupten. Dort machten die Gastgeber das Spiel, die Ratinger aber die Tore - zumindest nach dem 1:0 der Neuwieder durch Torjäger Martin Brabec. Dessen Treffer in der 29. Minute, resultierend aus einem Scheibenverlust der Außerirdischen, konterte Pascal Behlau nur drei Minuten später mit dem Ausgleich ins lange Eck. Und noch vor der Pause erzielte Routinier Milan Vanek die Ratinger Führung, als er im Slot von Kapitän Dennis Fischbuch bedient wurde. "Das war eine super Leistung von uns", betonte Torschütze Vanek. "Und es ist jetzt auch nicht so, dass uns Neuwied überrannt hätte. Wir haben hinten gut zugemacht." Das funktionierte auch im Abschlussdrittel ziemlich gut - bis Stepan Kuchynka kurz vor Schluss, als die Gastgeber schon den Torhüter vom Eis genommen hatten, über die Bande ins verwaiste Tor traf. "Wir haben uns nach dem Trainerwechsel zusammengerauft", betonte Vanek. "Der Achim macht das gut, wir müssen ihn jetzt unterstützen."

Der neue Trainer ist sich noch nicht ganz sicher, wie er die Leistung des Wochenendes einstufen soll. "Wir müssen definitiv mehr Tore schießen, wenn wir so viele Chancen haben", meint er. "Die Mannschaft hat definitiv mehr Potenzial, als sie gerade aufs Eis bringt. Allerdings müssen wir jetzt in der Physis ein bisschen was machen, ich sehe läuferisch noch Luft nach oben." Als Seitenhieb gegen den Ex-Trainer will er das jedoch nicht versehen. "Alex und ich sind gute Freunde, ich schätze seine Arbeit sehr."

Mit den vier Punkten am Wochenende hat sich Ratingen in der Tabelle wieder auf Rang zwei hervorgeschoben, hat allerdings auch mehr Spiele absolviert als die Konkurrenz. Am kommenden Wochenende stehen für das Johnigk-Team erneut zwei Auswärtsspiele an. Dann geht es gegen die Kellerkinder Soest und Dinslaken.

(RP)
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