Lokalsport 04/19 wagt den Neustart mit Radojewski

Ratingen · Trotz des Fehlstarts erhält der Trainer das Vertrauen des Vorstandes. Es wird sich dennoch was ändern - in der Mannschaft.

 Wo wird es langgehen? RSV-Trainer Peter Radojewski wird seinen Kurs künftig zumindest ein wenig ändern müssen.

Wo wird es langgehen? RSV-Trainer Peter Radojewski wird seinen Kurs künftig zumindest ein wenig ändern müssen.

Foto: Achim Blazy

Wenn ein Fußball-Trainer beim kompletten Vorstand zum Rapport antreten muss, bedeutet das üblicherweise nichts Gutes. Bei Fußball-Bundesligist Schalke 04 fliegt ein Übungsleiter in schöner Regelmäßigkeit bei solchen Gesprächen. Bei Ratingen 04/19 in der Oberliga ist das jedoch anders. Dort enden Sitzungen dieser Art in schöner Regelmäßigkeit in inniger Eintracht. So auch am Dienstag: RSV-Trainer Peter Radojewski stand auf der Kippe - doch nun spricht ihm der Vorstand, wie der Vorsitzende Jens Stieghorst sagt, "das uneingeschränkte Vertrauen aus".

Natürlich tut der Fehlstart in der Fußball-Oberliga mit nur vier Punkten aus fünf Spielen und teilweise - wie zuletzt in Cronenberg oder Velbert - indiskutablen Auftritten weh. Radojewski zu feuern, wäre dennoch nicht das richtige Zeichen gewesen. Erstens wird der Trainer aktuell gnadenlos im Stich gelassen - von Teilen seiner Mannschaft, die auch in Velbert wieder weit unter ihrem Niveau gespielt hat. Zu viele Spieler erreichen aktuell nicht ihr übliches Leistungsvermögen, zu viele Spieler halten sich nicht an taktische Absprachen. Ob das allein der Trainer Schuld ist?

Zweitens hat der RSV in Person von Stieghorst schlicht und ergreifend den richtigen Zeitpunkt für eine mögliche Trennung verpasst. In der vergangenen Saison gab es, angesichts einer sieglosen Serie von über zehn Spielen genug Möglichkeiten, einen sauberen Schnitt zu vollziehen. Doch der RSV hielt an Radojewski fest - und wurde mit einem rasanten Endspurt und dem verdienten sportlichen Klassenverbleib belohnt. Im Sommer arbeitete der Trainer dann extrem hart und war, auch dank seines hervorragenden Netzwerks, mitverantwortlich dafür, dass der Fußball-Oberligist einen nominell hervorragenden Spielerkader hat.

Dieser muss nun aber auch auf dem Platz endlich eine angemessene Leistung zeigen. Und wie das gehen soll, darüber wurden klare Absprachen getroffen. "Es war ein hartes, ehrliches und offenes Gespräch", sagt Radojewski. Heißt: Es wurde deutlich gemacht, was an der Arbeitsweise des Trainers gut passt - aber auch, was nicht passt. Und es wurden Lösungen erarbeitet. Wie die genau aussehen, wurde nicht öffentlich erörtert. "Wir müssen solche Dinge vor allem intern klären", meint Radojewski.

Gut möglich ist aber, dass 04/19 am Sonntag im Spiel gegen den Tabellenzweiten aus Uerdingen mit einem erneut veränderten Gesicht auftreten wird. "Und dann erwarte ich eine Reaktion der Mannschaft", sagt der Coach. Klar ist aber auch, dass ein Spiel gegen Uerdingen nicht als Gradmesser dafür herhalten kann, ob die neuerlichen Gespräche gefruchtet haben - dafür ist der Gegner unter normalen Umständen einfach zu stark. Die Partien danach gegen TuRu Düsseldorf (vier Punkte), VfB Homberg (7) und dem SV Hö./Nie. (2) taugen da schon eher zu einer Bewertung. "Bis dahin müssen wir die Kurve kriegen", sagt Jens Stieghorst.

(RP)
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