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Lokalsport 04/19 und die Suche nach dem Torschützen

Ratingen · Timo Krampe ist mit vier Toren zweitbester Schütze beim Fußball-Oberligisten - und offenbart damit das ganze Problem beim RSV.

 Der defensive Mittelfeldspieler Timo Krampe (l.) durfte in dieser Saison schon viermal im Trikot von Ratingen 04/19 jubeln - und damit häufiger als fast jeder seiner Mitspieler.

Der defensive Mittelfeldspieler Timo Krampe (l.) durfte in dieser Saison schon viermal im Trikot von Ratingen 04/19 jubeln - und damit häufiger als fast jeder seiner Mitspieler.

Foto: Blazy

Wenn ein defensiver Mittelfeldspieler mit vier Treffern zweitbester Torschütze einer Fußball-Mannschaft ist - dann weiß man sehr schnell, dass es um die Offensivqualitäten eben jener Truppe nicht wirklich gut bestellt ist. Das soll die Leistung Timo Krampes nicht schmälern - der Nachwuchs-Sechser von Ratingen 04/19 gehört nämlich noch zu den positiven Erscheinungen in dieser Saison. Doch sein zweiter Platz in der internen Torjägerliste illustriert ziemlich präzise das Problem der Ratinger in der aktuellen Spielzeit.

"Wir schießen einfach zu wenig Tore", sagt Trainer Peter Radojewski. "Im Angriff treffen wir die falschen Entscheidungen, sind oftmals nicht beherzt genug. Das sind Sachen, die regelmäßig wehtun." So weh, dass der RSV nun erstmals in dieser Saison auf einem direkten Abstiegsplatz steht.

Und so ist die Partie beim SV Hönnepel-Niedermörmter (morgen, 15 Uhr) für Trainer Radojewski ein "Sechs-Punkte-Spiel". Drei Zähler sind die Grenzländer aktuell enteilt - bei einer Niederlage wäre der Zwölfte nur noch schwer zu erreichen. "Hönnepel liegt uns eigentlich", sagt Radojewski.

In der aktuellen Verfassung kann das aber alles und nichts bedeuten. Natürlich ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. Bei TuRU Düsseldorf lieferte der RSV ein richtig gutes, gegen den VfB Hilden immerhin ein ordentliches Spiel ab. Punkte gab es aus beiden Partien dennoch nur jeweils einen. Und so ist Ratingen in der Oberliga inzwischen seit neun Spielen ohne einen Erfolg. Gründe dafür gibt es einige. Allen voran jedoch der nicht vorhandene Offensivdrang. 29 erzielte Tore sind die drittwenigsten aller Oberligisten - noch weniger trafen nur noch schlechter platzierte Teams. Und nicht ganz zufällig ist auch Daniel Keita-Ruel seit nunmehr sieben Partien ohne Torerfolg. "Ich habe schon vor der Saison gesagt: Wenn wichtige Spieler ausfallen oder im Formtief sind, haben wir ein Problem", sagt Radojewski. Einsatz ist dem 26-Jährigen definitiv nicht abzusprechen. Aber es läuft einfach nicht. Und weil er, siehe Beispiel Krampe, der einzig gefährliche Offensivspieler im Ratinger Kader ist, ist die Not groß.

Aussichtslos ist die Lage der Ratinger nicht. Nach der Partie in Hönnepel folgen vier Heimspiele in Serie, die dann alle wieder im heimischen Stadion stattfinden. Und das auch gegen Gegner, die mit in der Gefahrenzone stehen. "Wir haben es selbst in der Hand", sagt Radojewski, der allerdings zugibt, dass der Druck langsam wirklich groß wird. "Ich spüre den Druck. Den ganzen Tag. Ich beschäftige mich aktuell eigentlich mit nichts anderem als mit der Mannschaft", sagt er. So ist er mit seinen Umstellungen in der Mannschaft teilweise zufrieden. Keita-Ruel bringt auf der linken Seite zwar eine Menge Tempo, fehlt dann aber im Zentrum. Gut möglich, dass der Angreifer Sonntag wieder mehr in die Mitte rückt.

Den Platztausch von Adnan Hotic und Phil Spillmann sieht der Coach indes als gelungen an. "Phil hat im defensiven Mittelfeld nicht das bringen können, was er sich erhofft hat, ist als Verteidiger aber stark. Adnan Hotic wollte gern weiter vorne spielen. Er ist noch nicht ganz drin, ihm fehlt auch noch die Luft. Aber ich verspreche mir von ihm bald deutliche Impulse im Spiel nach vorne. Es wäre zwar wieder ein "Sechser", der so für Offensivgefahr sorgt. Aber Radojewski dürfte angesichts der aktuellen Lage fast egal sein, wer die Tore schießt: Hauptsache, der Ball ist irgendwie drin.

(RP)
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