Lokalsport 04/19 und die Lehren aus dem Fortuna-Spiel

Ratingen · Gerade defensiv schenkte der Fußball-Oberligist gegen den Zweitliga-Spitzenreiter zu viel her. Morgen geht's im Pokal nach Duisburg.

 Der 19-jährige Fynn Eckhardt hat im Kopfballduell gegen Fortunas bulligen Stürmer Emir Kujovic keine Chance - es ist das 0:1.

Der 19-jährige Fynn Eckhardt hat im Kopfballduell gegen Fortunas bulligen Stürmer Emir Kujovic keine Chance - es ist das 0:1.

Foto: Achim Blazy

Während einige Spieler von Ratingen 04/19 noch versuchten, Trikots mit ihren prominenten Kontrahenten von Fortuna Düsseldorf zu tauschen, lief Phil Spillmann sofort mit versteinerter Miene zu Trainer Alfonso del Cueto. "Trainer", sagte er. "Wir müssen diese Fehler abstellen." Sprach er, und lief weiter in die Kabine. Del Cueto schmunzelte. "Er hat völlig recht", meinte der Coach, der danach deutlich machte, wie sehr er seinen Abwehrchef und dessen realistische Einordnungen schätzt.

Fakt ist nach dem Testspiel gegen Fortuna: Das 0:5 tat mehr weh als gedacht. Auch wenn der Gegner drei Ligen höher spielt. "So viele Tore mussten wir uns nicht einfangen", betonte del Cueto. "Aber teilweise haben wir Geschenke verteilt." Am deutlichsten zu sehen war das beim 0:5, als Timo Krampe beim Versuch des Doppelpasses den Ball haargenau beim Gegenspieler ablieferte. "Ein Zweitligist bestraft das sofort", sagte Kapitän Mark Zeh. Er fand gar nicht so schlecht, dass die Ratinger Fehler von den Fortunen so schonungslos aufgedeckt wurden. "Ein Oberligist spielt das sicherlich nicht so perfekt zu Ende. Aber jetzt sieht man deutlich, was wir im Spiel einfach nicht machen dürfen."

Eine erste Gelegenheit, dies umzusetzen, hat der RSV morgen in der dritten Runde des Niederrheinpokals. Auf das Spiel beim FSV Duisburg freut sich jedoch keiner so richtig. "Das ist ein schlechter, kleiner Kunstrasenplatz", sagt Zeh. "Und die Atmosphäre wird sehr hitzig. Ich kenne den Trainer gut, ich weiß, was uns erwartet."

Immerhin kommt keine so körperlich robuste Mannschaft wie Fortuna. Gerade in Sachen Tempo und Körpereinsatz kaufte der Zweitligist den Gastgebern in schöner Regelmäßigkeit den Schneid ab. Wie beim 0:1, als der gerade einmal 19-jährige Fynn Eckhardt, der aber ein insgesamt ordentliches Spiel machte, keine Chance hatte, den Kopfball von Emir Kujovic zu verhindern. Doch gerade die Jungen bekamen ein Sonderlob des Trainers. "Die Jungs haben das sehr gut gemacht", betonte del Cueto - besonders Andrej Karlicsek und Tobias Peitz stachen gegen Fortuna positiv hervor.

"Für mich zählt das Testspiel nicht", sagt del Cueto. "Eigentlich ist es sogar eher undankbar. Ich habe die Mannschaft erst zwei Wochen, und wir haben Sonntag ein wichtiges Pokalspiel vor der Brust. Das müssen wir gewinnen."

Der Einsatz von Tim Manstein ist dabei fraglich. Der Innenverteidiger humpelte nach dem Spiel durch den Kabinengang des Ratinger Stadions. Dafür meldet sich Emrah Cinar wieder zurück: Der Angreifer spielte insgesamt 17 Minuten gegen Fortuna und scheint nach seinem wiederholten Muskelfaserriss wieder auf dem Weg zurück in die Mannschaft.

(RP)
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