Lokalsport 04/19 trotz Punktverlust wohl gerettet

Ratingen · Spieler und Trainer ärgern sich sehr über das 1:1 in Essen. Zum Klassenverbleib wird das wohl dennoch reichen.

 Ratingens Karoj Sindi (l.) musste kurz nach der Pause mit einer Verletzung ausgewechselt werden. Vermutet wird eine Zerrung und das Saison-Aus für den Flügelspieler.

Ratingens Karoj Sindi (l.) musste kurz nach der Pause mit einer Verletzung ausgewechselt werden. Vermutet wird eine Zerrung und das Saison-Aus für den Flügelspieler.

Foto: Michael Gohl

Wutentbrannt stapften sie vom Platz, die Spieler von Ratingen 04/19. "Das war niemals ein Elfmeter", schimpfte Thomas Denker über die Szene, die den Fußball-Oberligisten im Spiel bei Schwarz-Weiß Essen den Sieg kostete. Er hatte beim Stande von 1:0 für die Gäste im Strafraum einen Gegner gerempelt - so sah es jedenfalls Schiedsrichter Tim Flores. Essens Fabio La Monica schnappte sich den Ball und erzielte den Ausgleich. Und zu allem Überfluss kassierte Phil Spillmann wegen Meckerns auch noch die Gelb-Rote Karte.

"Ich habe gesagt, dass der Elfmeter ein Witz war", sagte Spillmann. "Und dafür fliege ich vom Platz. Unfassbar." In der Situation kam ein wenig der allgemeine Unmut der Ratinger zu Vorschein über den Schiedsrichter, der mit Abstand der schlechteste Mann auf dem Platz war. Allerdings behandelte er beide Teams gleich schlecht. "Der hat zuerst gar nichts gepfiffen. Und dann gab es plötzlich für jede Kleinigkeit Gelb", sagte Spillmann - nicht ganz zu Unrecht.

Am Schiedsrichter lag es aber trotzdem nicht, dass die Ratinger nicht mit drei Punkten und der endgültigen Sicherheit des Klassenverbleibs nach Hause fuhren. Denn in der ersten Halbzeit hätte der RSV das Spiel durchaus entscheiden können. Die Gastgeber, die noch richtig gegen den Abstieg zu kämpfen haben, ließen im ersten Abschnitt so ziemlich alle Tugenden im Überlebenskampf vermissen. Mehr als ein Traumtor von Benjamin Teichmöller (13.) sprang für das Team von Trainer Peter Radojewski aber nicht heraus. Der Rechtsverteidiger nahm einen abgeschlagenen Ball mit der Brust an und hämmerte ihn aus der Luft und im großen Bogen über Essens Torhüter hinweg in den Winkel. "Am Ende konnten wir aber zu wenig Druck nach vorne ausüben", sagte Radojewski. Er musste auf Daniel Keita-Ruel verzichten - und das machte sich bemerkbar.

Dennoch sah es lange Zeit nicht nach dem Ausgleich aus. Denn Essen wurde auch im zweiten Abschnitt nicht viel besser. Der Abstiegskandidat versuchte es vor allem mit langen Bällen und Flanken, von denen mindestens jede zweite hinter dem Ratinger Tor landete. Das Spiel wurde immer schlechter - bis zum Ausgleich und der Roten Karte. Wirklich große Chancen gab es auf beiden Seiten aber auch danach nicht mehr.

"Wir sind noch nicht durch, davor habe ich immer gewarnt", sagte Trainer Radojewski nach dem Spiel. Rechnerisch hat er recht. Faktisch kann den Ratingern aber kaum noch was passieren: Vier Punkte und elf Tore beträgt der Vorsprung vor Schwarz-Weiß Essen und dem VfB Hilden (der den ersten Abstiegsplatz belegt) vor den letzten beiden Spielen. Und am letzten beiden Spieltag treffen beide ausgerechnet aufeinander. Heißt: Nur, wenn Ratingen beide Spiele deutlich verliert, Hilden sowie Essen am kommenden Wochenende hoch gewinnen und im direkten Duell Unentschieden spielen, könnte der RSV noch absteigen.

Möglich - aber am Ende doch recht unwahrscheinlich.

(RP)
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