Lokalsport 04/19 holt Torjäger Ellmann aus Wuppertal

Ratingen · Der Stürmer kommt zur nächsten Saison. Präsident Stieghorst will, dass alle enger zusammenrücken.

 Marvin Ellmann hat einen Vertrag für die Ober- und Landesliga.

Marvin Ellmann hat einen Vertrag für die Ober- und Landesliga.

Foto: Fupa.net

In den meisten Fällen sind Jahreshauptversammlungen von Sportvereinen eine recht unspektakuläre Angelegenheit. Vor allem dann, wenn der Verein Erfolg hat. Dann ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Beim Wuppertaler SV ist der Erfolg mit dem aktuellen Tabellenplatz eins gegeben - dennoch wurde es sehr interessant: Auf der Versammlung gab nämlich Marvin Ellmann, Torjäger vom Dienst in der Oberliga, seinen Wechsel zu Ratingen 04/19 in der kommenden Saison bekannt.

Der Wechsel wurde von den Ratingern inzwischen bestätigt. Jens Stieghorst, der Vorsitzende, betont, dass vor allem die persönlichen Kontakte von Trainer Peter Radojewski dazu beigetragen hätten, den 28-Jährigen nach Ratingen zu locken. Ellmann hat zwar in der aktuellen Saison "erst" zehn Tore geschossen - in den Jahren davor waren es aber 19 und 27 Tore in der Oberliga. Ein Knipser - wie ihn der RSV schon aktuell sehr gut gebrauchen könnte. Immerhin hat Ellmann einen Vertrag sowohl für die Ober- als auch für die Landesliga unterschrieben, sodass er - egal wie das Rennen im Abstiegskampf für Ratingen ausgeht, kommende Saison im Stadion aufläuft.

Ansonsten versucht man sich beim RSV in der aktuellen Situation vor allem einträchtig zu zeigen. Der suspendierte Karoj Sindi wurde nach der deutlichen Kritik des Vorsitzenden an der Ausbootung und einem folgenden Gespräch mit der sportlichen Führung begnadigt und darf wieder am Trainings- und Spielbetrieb teilnehmen. Und Stieghorst fühlte sich zudem noch einmal bemüßigt, vor dem wichtigen Spiel gegen den SC West am Sonntag dem Trainer den Rücken zu stärken. Der Trainer habe sein Vertrauen, betont der Immobilienfachmann.

Und das trotz der vielen - auch internen - Kritik, die auf Radojewksi hereinprasselt. Das jedoch will Stieghorst nicht zu hoch hängen. Ausdrücklich betont er, den Trainer nicht entmachten zu wollen. Außer Radojewski und dem Sportlichen Leiter Michael Kulm sei niemand offiziell für die Mannschaft verantwortlich. Es gebe kein Kompetenzteam, das dem Trainer unter die Arme greifen soll. Zumindest nicht offiziell. Dennoch saßen Stieghorst, Kulm, der Co-Vorsitzende Michael Schneider sowie Jugendleiter Martin Hasenpflug nach dem Spiel bei Hö./Nie. zusammen, um das Spiel beim Abstiegs-Konkurrenten kritisch zu bewerten. Auch wenn es in diesem Gespräch laut Stieghorst vorrangig darum ging, wie die Mannschaft den Tabellenkeller schnellstmöglich verlassen kann - einen offiziellen Charakter möchte der Präsident dieser "Elefantenrunde" nicht beimessen. "Wir müssen in der Situation alle enger zusammenrücken", sagt er.

Man darf gespannt sein, wie eng alle beteiligten des kriselnden Oberligisten am Ende tatsächlich zusammenrücken.

(RP)
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