Lokalsport 04/19 blamiert sich beim Tabellenletzten

Ratingen · Gegen den arg limitierten Cronenberger SC verliert der Fußball-Oberligist nicht einmal unverdient 0:1.

 Ismail Cakici (hier im Spiel gegen Kapellen-Erft) war der Pechvogel des Spiels gegen Cronenberg - er verursachte den spielentscheidenden Freistoß und musste dann mit Gelb-Rot vom Platz.

Ismail Cakici (hier im Spiel gegen Kapellen-Erft) war der Pechvogel des Spiels gegen Cronenberg - er verursachte den spielentscheidenden Freistoß und musste dann mit Gelb-Rot vom Platz.

Foto: Janicki

Nils Kretschmar hat es kommen sehen. "Der Lange soll nach links in die Mauer", rief der Co-Trainer von Ratingen 04/19 noch ins Feld. Doch es war zu spät. Beim Freistoß des Cronenberger SC, direkt an der Strafraumgrenze, stand Adnan Hotic in der Torwartecke. Am langen Pfosten standen die etwas kürzer gewachsenen Vertreter des Fußball-Oberligisten. und genau dort lupfte Osman Öztürk den Ball, unhaltbar für Keeper Dennis Raschka, ins Netz: 0:1, neun Minuten zu spielen - und am Ende die zweite Saison-Niederlage des RSV. Dieses Mal beim noch punktlosen Tabellenletzten.

Der Sieg für die Cronenberger war nicht einmal unverdient. Wie es die Ratinger allerdings fertig brachten, gegen eine derart limitierte Mannschaft nicht einen klaren Torschuss zustande zu bringen, war schon beeindruckend. Cronenberg, spielerischer Möglichkeiten fast gänzlich beraubt, tat das einzige, was es konnte - kämpfen bis zum Umfallen. Die Spieler des Tabellenletzten gingen in jeden Zweikampf, warfen sich buchstäblich in jeden Schuss.

Und Ratingen? Zeigte sich vom Einsatz der Gastgeber in der Anfangsphase sehr beeindruckt. "Das ist schade, weil das Spiel eigentlich genau so gelaufen ist, wie wir es vorher angesprochen und gewarnt haben", sagte Trainer Peter Radojewski. Nach rund 20 Minuten, als sich die Wuppertaler weitgehend ausgetobt hatten und schon erste Zeichen der Ermüdung zeigten, nahm der RSV das Heft in die Hand und legte sich den Gegner bis zur Halbzeit immer mehr zurecht.

Blöd nur, dass die Ratinger nach dem Seitenwechsel alle Bemühungen einstellten. Pässe kamen nicht mehr an, das Flügelspiel wurde weitgehend vernachlässigt und im Sturm traten Marvin Ellmann und später Carlos Penan auf der Stelle. Cronenberg witterte seine Chance und legte tatsächlich noch eine kämpferische Schippe drauf. Die Radojewski-Elf machte den Fehler, sich auf das kampfbetonte Spiel der Gastgeber einzulassen. So wurden Spielzüge Mangelware, Fehler schlichen sich ein - und genau diese führten zur Niederlage. Hatten die Ratinger noch Glück, als der erschreckend schwache Schiedsrichter nach einem umstrittenen Handspiel Adnan Hotics den Tatort aus dem Strafraum verlegte und statt eines Elfmeters nur einen Freistoß gab. Doch beim 0:1 konnte selbst der Unparteiische die Ratinger Fehler nicht mehr ausbügeln. Zuerst spielte Timo Krampe auf der rechten Seite einen Fehlpass mit Ansage, direkt darauf trat Ismail Cakici, vor einer Woche noch Matchwinner gegen Kapellen, dem Gegner direkt vor dem Strafraum übermotiviert in die Hacken. Konsequenz: Gelb-Rot für den Stürmer, Freistoß für Cronenberg - und das 0:1.

Erst nach dem Rückstand besann sich der RSV und spielte endlich konsequent nach vorne. "Aber wir hatten am Ende fünf Spieler im Angriff stehen und haben trotzdem keinen richtigen Schuss auf das Tor mehr hinbekommen", sagte Radojewski. So stehen nach vier Spielen in der neuen Saison bereits zwei Niederlagen auf dem Konto. Und die nächsten Gegner sind Velbert und Uerdingen - die beiden Tabellenführer. Es gab schon angenehmere Ausgangslagen.

(RP)
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