Lokalsport 04/19 belohnt sich nicht für guten Kampf

Ratingen · In der Schlussminute kassiert der Fußball-Oberligist das 1:2 in Uerdingen - dabei gab es gute Chancen für den Sieg.

 Die Ratinger Hintermannschaft um Adnan Hotic (l.) hatte mit dem flinken Japaner Takehiro Kubo alle Hände voll zu tun. Der Uerdinger traf jedoch nicht.

Die Ratinger Hintermannschaft um Adnan Hotic (l.) hatte mit dem flinken Japaner Takehiro Kubo alle Hände voll zu tun. Der Uerdinger traf jedoch nicht.

Foto: Lammertz

Zwei Szenen, die so ähnlich waren, und doch so unterschiedlich. Zehn Minuten waren noch zu Spielen im Fußball-Oberligaduell zwischen dem KFC Uerdingen und Ratingen 04/19. Die Gäste hatten gerade zum 1:1 ausgeglichen, als Daniel Keita-Ruel auf der rechten Seite völlig frei durch war. Doch statt den Ball einfach ins Tor zu jagen, entschied er sich für den Lupfer - und der Ball landete auf dem Tornetz. Auf der anderen Seite gab es in der Schlussminute eine fast identische Situation. Doch weil der ehemalige Bundesliga-Profi Timo Achenbach sich für die Variante entschied, die Keita-Ruel besser auch hätte wählen sollen, jagte der Uerdinger den Ball flach zum 2:1 ins Netz - und die Gäste standen schon wieder nach einem guten Spiel mit leeren Händen da.

"Als der Siegtreffer fiel, waren wir eigentlich drauf und dran, das Spiel zu gewinnen", sagte Trainer Peter Radojewski nach der Partie etwas geknickt. Und er hatte recht. Nach dem Ausgleichstreffer durch Carlos Penan waren die Gastgeber geschockt, sie taumelten. "Wir wären niemals zurückgekommen, wenn Keita das 2:1 gemacht hätte", räumte Antonio Pagano, der verletzungsbedingt hatte passen müssen, nach dem Abpfiff ein. Und selbst nach dem Treffer der Uerdinger war es noch einmal Keita, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, Torhüter Daniel Schwabke hielt den Aufsetzer jedoch hervorragend.

So war es wohl die Leichtsinnigkeit des Stürmers, die Ratingen erneut um seinen verdienten Lohn brachte. "Das ist sehr frustrierend", sagt Radojewski. "Wir haben uns wieder verbessert - und reden am Ende trotzdem wieder über eine Niederlage."

Dabei hatte vor der Pause recht wenig auf einen Punktgewinn der Gäste hingedeutet. Uerdingen herrschte im eigenen, mit 1102 Zuschauern besetzten Stadion. Es war Dennis Raschka im RSV-Tor und der Kopfball-Schwäche der Gastgeber zu verdanken, dass es zur Pause "nur" 1:0 stand, als Florian Abel eine Unaufmerksamkeit der 04/19-Abwehr zum verdienten Führungstreffer nutzte.

Nach der Pause hatten die Ratinger dann erstmal Glück. Dennis Raschka war bereits geschlagen, doch Phil Spillmann rettete gegen gleich zwei Uerdinger auf der Linie - ein 2:0 wäre wohl der Genickschlag gewesen. Die Szene gab dem RSV jedoch mehr und mehr Auftrieb. 20 Minuten vor Schluss hatte Carlos Penan dann Pech. Er war nach einem Foul der Krefelder an Keita alleine durch Richtung Tor, doch der ganz schwache Schiedsrichter pfiff den Vorteil weg. Ein paar Minuten später hatte er dann mehr Glück: Penan bekam den Ball von Keita und kickte ihn zum verdienten Ausgleich ins Tor. Der erste Treffer für Penan in seinem bislang wohl besten Spiel für Ratingen.

Ein Tor, das am Ende zu einem Muster ohne Wert verkam. Weil Ratingen versäumte, den Siegtreffer zu erzielen. Und Timo Achenbach vor dem einen Tor die bessere Entscheidung traf als Daniel Keita-Ruel vor dem anderen. Und deshalb muss der RSV nun mächtig aufpassen: In der Tabelle rutscht das Radojewski-Team auf Platz 13 ab, steht nach nunmehr sechs Saisonpleiten weiterhin nur noch zwei Punkte über den Abstiegsplätzen.

(RP)
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