Heiligenhaus SPD: Asylbewerber besser betreuen

Heiligenhaus · Beim Vereinsfrühstück der Genossen ging es auch um Fracking, den Regionalplan für Isenbügel sowie die Buslinien.

 Die SPD veranstaltete im Club ein Kommunalfrühstück mit der Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (r.).

Die SPD veranstaltete im Club ein Kommunalfrühstück mit der Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (r.).

Foto: Dietrich Janicki

Politik darf sich nicht verkrümeln. Im Tausch Brötchen gegen Befindlichkeiten bat die SPD am Samstag über 40 Vereinsvertreter zum Frühstück in den Club an der Hülsbecker Straße. Dabei kamen viele Themen zur Sprache. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese erhielt einen Sonderapplaus für ihre klare Absage an das sogenannte Fracking, die Ölgewinnung durch Einpressen eines Chemiecocktails in den Boden.

Der Bürgerverein Am Hanholz machte erneut auf die seiner Meinung nach nicht haltbaren Zustände im Asylbewerberheim Ludgerusstraße aufmerksam. Aus dem Ortsteil Isenbügel erklangen besorgte Fragen zum Entwurf für den Regionalplan. Und quer durch mehrere Vereine erging die Anregung, die Busanbindung von Heiligenhaus bürgerfreundlicher zu takten und die Anschlusszeiten zur S-Bahn S6 in Ratingen-Ost und Ratingen-Hösel großzügiger zu bemessen.

Die rund 60 Asylbewerber und Flüchtlinge in der Ludgerusstraße müssten eigentlich über ganz Heiligenhaus verteilt werden - fordert der Vorsitzende des Bürgervereins Am Hanholz, Helmut Stypa. Längst fühlten sich die Bürger des Viertels von Bürgermeister Jan Heinisch (CDU) getäuscht, der das Wohnheim seit mehr als einem Jahr als "Provisorium" bezeichnet.

"Und zwar nur, um einer Bürgerbeteiligung zu entgehen." Mit seiner Dauerkritik an den Zuständen im Wohnheim macht es Stypa anderen leicht, ihn als Querulanten und Ultrarechten darzustellen. Er sei jedoch "Alt-68er, kein Neonazi - aber eben auch keiner, der alles abnicke, was aus dem Rathaus komme". Seine Forderung nach einer Betreuung rund um die Uhr im Wohnheim hat sich die SPD bereits zu eigen gemacht.

Die Fortschreibung des Regionalplans wird in der Bezirksregierung Düsseldorf erarbeitet. Sie bestimmt über die Verteilung von Gewerbe- und Wohngebieten. Nach den ersten Artikeln in der RP über den Entwurf haben zahlreiche Haus- und Grundstückeigentümer im Ortsteil Isenbügel aufgehorcht.

Er soll den Status als "allgemeiner Siedlungsbereich" verlieren, weil es keinen leistungsfähigen Busanschluss gibt und Isenbügel nicht mit Versorgungsfunktionen aufwarten kann. Was erst einmal nach Verwaltungschinesisch klingt, bekommt bei Anträgen auf Baugenehmigungen eine Bedeutung.

"Darf in Isenbügel künftig nicht mehr gebaut werden, nicht einmal in Baulücken?" fragte eine besorgte Anwohnerin. Ungeachtet des Fluglärms wäre das ein massiver Nachteil für Grundeigentümer. Ab November liegt der Entwurf des neuen Regionalplans in der Kreisverwaltung aus. Die Isenbügeler werden ihn sich ganz genau anschauen.

Schließlich beschäftigten sich gleich mehrere Gesprächsrunden an den Tischen mit dem leidigen Thema der Bus- und Bahnanschlüsse für Heiligenhaus. Hier wurden zwei Verbesserungen gefordert. Zum einen sollten die Buslinien 770 und 771 nicht unmittelbar hintereinander, sondern zeitversetzt fahren. Bereits das würde die Anbindung von Heiligenhaus an die Nachbarstädte Ratingen und Velbert verbessern und die Wartezeiten deutlich verkürzen, falls jemand einen Bus verpasst.

Zum Zweiten gab es eine massive Kritik an den Umsteigezeiten von der S-Bahn auf den die Busse in Ratingen. Diese seien von den Planern mit drei, vier Minuten viel zu kurz bemessen. "Sobald die S-Bahn Verspätung hat - und das kommt häufig vor, ist der Bus weg und man muss je nach Tageszeit bis zu einer Stunde auf die nächste Verbindung warten."

Hier sollten die Umsteigezeiten deutlich großzügiger bemessen werden, lautete die Anregung. Ein Bus-Nutzer sagte: "Lieber warte ich regelmäßig ein paar Minuten auf den Bus als oftmals eine ganze Stunde sinnlos in Ratingen-Ost oder Hösel herumzustehen."

(dne)
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