Ratingen So haben Sie Stillleben noch nie gesehen

Ratingen · Still lifes, und dann auch noch gleich 25 Stück, gibt es derzeit im Museum Ratingen am Peter Brüning Platz zu sehen. Sechs Künstler - davon zwei als Gemeinschaft - haben sich auf ein Experiment eingelassen, dessen Verlauf wie Ergebnis gleichermaßen interessant ist. Die ausgewählten Künstler, säuberlich nach dem Alphabet sortiert, setzten sich mit vorgegebenen Gegenständen fotografisch auseinander. Es machten sich also Felix Dobbert, Christopher Muller, das Künstlerduo Taiyo Onorato und Nico Krebs (folgend als eine Person gezählt), Jörg Sasse und Shirana Shabazi ans Werk. Jeder der fünf Künstler fotografierte dabei zunächst ein Objekt seiner Wahl und schickte es dann an einen der anderen Künstler. Der fügte dann einen weiteren Gegenstand dazu, inszenierte seine Vorstellung von Stillleben und sandte dann die erhaltenen beiden Gegenstände und einen weiteren an den nächsten Künstler. Und so weiter. Am Ende waren es 25 Arbeiten.

 Museumsleiterin Alexandra König mit Künstler Felix Dobbert vor einem Bild von Shirana Shahbazi.

Museumsleiterin Alexandra König mit Künstler Felix Dobbert vor einem Bild von Shirana Shahbazi.

Foto: a. Blazy

Die Gegenstände waren zum Beispiel ein zwar strukturiertes, aber monochromes Papier, eine Plastik-Trinkflasche, eine Scheibe aus weißem Ton, aufgerollter Schaumstoff, es gab eine Armprothese, einen gläsernen Kopf, Tonklumpen in Würfelform. Letztere zum Beispiel mussten schon eine ganze Weile beim Zoll in der Schweiz verbringen, als sie auf dem Weg zur Iranerin Shirana Shabazi nach Zürich waren und die Grenzer allerhand Gefährliches darin vermuteten. Jeder arrangierte die vorgegebenen Gegenstände so, wie er es auch sonst in seiner künstlerischen Arbeit tut: Hier schweben die Einzelteile, dort sind sie in komische Zusammenhänge gestellt, da wiederum besticht die reduzierte Darstellung. Immer aber sind es auch die Umgebung oder der Untergrund, die als weiteres Gestaltungselement auftauchen. Fotografiert wurde analog, digital und als Polaroid. Und die Arbeiten hängen im Museum inmitten anderer Werke der jeweiligen Künstler.

Bis 25. Juni die. bis fr. 13 bis 18 Uhr, sa. und so. 11 bis 18 Uhr.

(gaha)
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