Heiligenhaus So braut man sein eigenes Bier

Heiligenhaus · Im Museum Abtsküche erklärten Eckhard Quast und Bernd Baßmann, wie man selbst Bier machen kann - und ließen die Besucher kosten.

 Die Schwiegersöhne von Bernd Bassmann Tim Bassmann und Michael Talhoff (rechts) servieren Museumskustos Reinhard Schneider ein selbst gebrautes Pils.

Die Schwiegersöhne von Bernd Bassmann Tim Bassmann und Michael Talhoff (rechts) servieren Museumskustos Reinhard Schneider ein selbst gebrautes Pils.

Foto: Blazy Achim

Eine einladende Schaumkrone, die richtige Temperatur und vor allem ein leckerer Geschmack - das sind für die meisten Biertrinker die entscheidenden Argumente, damit ein Bier zum Genuss wird. Doch das muss nicht immer unbedingt in einer Gaststätte oder gekauft sein. Wer weiß, wie es geht, der kann sich den leckeren Gerstensaft auch selbst Brauen. "Dieser Trend macht sich in den vergangenen Jahren in Deutschland immer mehr bemerkbar", erklärte Eckhard Quast im Museum Abtsküche einer interessierten Zuhörerschar. Der Mann muss es wissen, denn sowohl privat als auch beruflich ist er bestens im Thema. "Wir beiden brauen seit fast 15 Jahren zusammen in unserer Freizeit", so Bernd Baßmann. Quast hat das Handwerk von der Pike auf gelernt, machte erst eine Lehre später das passende Studium in Weihenstephan und ist so gelernter Brauer und Mälzer.

 Eckhard Quast (links) und Bernd Bassmann erklärten den Besuchern, warum handwerklich gebraute Biere einfach besser schmecken.

Eckhard Quast (links) und Bernd Bassmann erklärten den Besuchern, warum handwerklich gebraute Biere einfach besser schmecken.

Foto: Achim Blazy

Zwar sammelte er in fünf Brauereien Berufserfahrung, doch der richtige Einstieg in die Brauerwelt blieb ihm verwehrt. Als er fertig war, machten nämlich immer mehr Brauereien dicht, so dass er sich anders orientieren musste. Doch seine Ausbildung hat er nicht verlernt, braut seit der Pensionierung gemeinsam mit seinem Freund Baßmann leidenschaftlich in der Freizeit. Und dass dieses von Hand gebraute Bier dann doch irgendwie anders schmeckt als das, was aus den großen Industrieanlagen kommt, davon konnten sich die Besucher in der Abtsküche schnell überzeugen. "Ein handwerklich gebrautes Bier schmeckt einfach besser", bilanzierten die Hobbybrauer und erhielten dafür viel Zustimmung. Der Clou daran: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, dem Getränk durch bestimmte Verfahren, Hopfen, Malz, Wasser oder auch Hefe einen Geschmack zu geben, der einfach unverwechselbar ist. "Selber brauen ist auch immer ein bisschen experimentieren", erzählten die beiden Experten unter den anerkennenden Blicken der Bierfans um sie herum.

Vielen Bierfans hat Quast übrigens in den vergangenen Jahren die Kunst bereits vermittelt. Der ehemalige Leiter der Volkshochschule Velbert/Heiligenhaus hatte ihn überzeugt, eigene Kurse zu geben. Und die liefen zehn Jahre sehr erfolgreich. Über 250 Hobbybrauer aus dem Niederbergischen hat er "ausgebildet".

Neben der Verkostung der leckeren Biere stand in der Abtsküche natürlich auch die aktuelle Ausstellung zum Thema Reinheitsgebot im Fokus der Besucher. Kustos Reinhard Schneider hat Exponate zur Geschichte des Bieres zusammen getragen, die weit über die 500-jährige Tradition des Reinheitsgebotes hinaus geht. Denn selbst die alten Ägypter kannten das kühle Getränk schon.

(RP)
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