Ratingen Sieben Paten fördern Berufsschüler

Ratingen · Am Adam-Josef-Cüppers-Kolleg helfen sie bei Fragen zu Bewerbungen und beim Einstieg in den Job.

 Sie alle betreten Neuland: Paten aus sieben Firmen und Berufsschüler trafen sich zum Kennenlernen im Ratinger Adam-Josef-Cüppers-Kolleg.

Sie alle betreten Neuland: Paten aus sieben Firmen und Berufsschüler trafen sich zum Kennenlernen im Ratinger Adam-Josef-Cüppers-Kolleg.

Foto: Achim Blazy

Der Weg von der Schule in die Ausbildung bis in die Berufswelt ist oft nicht einfach. Eine neue Kooperation zwischen dem Adam-Josef-Cüppers Berufskolleg (AJCB) und der Miteinander.Freiwilligenbörse Ratingen soll einigen Schülern in Zukunft genau diesen Weg ebnen - mithilfe sogenannter Ausbildungspatenschaften.

Vor wenigen Tagen trafen sich im AJCB erstmals die Schüler und ihre Ausbildungs-Begleiter. "Als Schulleiterin des Adam-Josef-Cüppers Berufskolleg bin ich sehr froh darüber, dass durch die Kooperation die Zusammenarbeit mit einer weiteren Institution gelingt", freut sich Heidi Abbenhaus. Es wurden insgesamt sieben neue Patenschaften geschlossen. Es wurden Verträge unterschrieben, um die Patenschaften offiziell zu machen. Paten und Klienten sind frei in der Entscheidung, wie oft und wo sie sich treffen. Das Berufskolleg stehe ihnen aber offen.

Die Paten sollen Tipps und ihre Erfahrung weitergeben, helfen Probleme zu lösen und besonders in Hinblick auf Bewerbungen und folgende Ausbildung eine begleitende Instanz darzustellen. Es sei wichtig, dass es Schüler sind, die Motivation mitbringen und Hilfe annehmen wollen, so Gabriele Baumgarten, die die Projektkoordinatorin der Ausbildungspatenschaften ist und sich für die individuelle eins zu eins Betreuung einsetzt. Die Schüler haben es, teilweise aufgrund der Herkunft, ihrer persönlichen Lebensgeschichte oder anderen Gründen schwer, allein auf sich gestellt den Einstieg ins Berufsleben zu finden.

Nach einer kleinen Vorstellungsrunde der Paten erfahren die Schüler, wer der anwesenden ihr zukünftiger Helfer sein wird. Man habe sich im Voraus Gedanken darüber gemacht und so zuordnen können.

"Ich habe auf dem zweiten Bildungsweg mein Abi gemacht und habe dann als Weiterbildungreferentin gearbeitet", sagt beispielsweise die Ausbildungspatin Monika Bischoff. Ihre Schülerin, Jule Huperz, wünscht sich von ihr, dass sie offen ist, ihr zuhört, Zeit für sie hat und sie so unterstützt.

Die individuelle Unterstützung beim gesamten Bewerbungsverfahren und auch während der Ausbildung sei im normalen Schulunterricht gar nicht zu leisten, ergänzt Matthias von Prónay, Abteilungsleiter und Klassenlehrer, die Vorteile der Kooperation. Außerdem sei er stolz auf den Mut der Schüler, sich einer zunächst fremden Person anzuvertrauen.

"Ich habe so viel Glück in meinem Leben erfahren und möchte davon einfach etwas zurückgeben. Die Arbeit als Ausbildungspate ermöglicht mir dies", erklärt Siegfried Zschauer, der schon seit sechs Jahren Mitglied der Freiwilligenbörse ist und zurzeit auch als Nachhilfelehrer tätig ist.

Für die Paten ist es also meist nicht das erste Mal jungen Menschen zu helfen. Einige haben selber Kinder und schon Enkel. Oder sie wollen gerade, weil sie keine haben, den Kontakt zu Jugendlichen nicht verlieren und ihrer Erfahrungen mit ihnen teilen. "Auch wenn der Weg nicht immer gerade ist, sage ich immer: Wenn eine Tür zu geht, geht eine andere auf", sagt Susanne Gaschütz, eine weiter Ausbildungspatin.

(RP)
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