Ratingen Schule soll Familienzentrum werden

Ratingen · Stadt beantragt Fördermittel für den Umbau des Schulbaus in der Oberilp nach dem Umzug der Regenbogenschule.

 Für den Komplettumbau der Regenbogenschule (im Hintergrund) müsste die Stadt mit zahlen. Das Geld soll aus dem Verkauf der Immobilie Hunsrückstraße 36 (Vordergrund) fließen.

Für den Komplettumbau der Regenbogenschule (im Hintergrund) müsste die Stadt mit zahlen. Das Geld soll aus dem Verkauf der Immobilie Hunsrückstraße 36 (Vordergrund) fließen.

Foto: A. Blazy

"Das Schulgebäude in der Oberilp ist das schlechteste Gebäude unter den städtischen Immobilien. So viel ist Volker Hoven schon länger klar. Deswegen zieht die Regenbogenschule in die Unterilp um. Das wiederum hat in der Oberilp zu einem Proteststurm nebst Unterschriftenaktion geführt. Die Hauptbefürchtung aus der Bürgerschaft fasste Heidi Busse so zusammen: "Das Zusammenleben im Stadtteil, mit Spielhaus, Schule, Kindergarten, Stadtteilsozialarbeit und Angeboten der evangelischen Kirchengemeinde wird leiden", sagte die Vorsitzende der Bürgergemeinschaft Oberilp, als die Schul-Umzugspläne bekanntwurden.

Jetzt kommen völlig neue Pläne für die Immobilie ins Gespräch - völlig unabhängig vom baulichen Zustand. Ein multinationales Familienzentrum soll entstehen. Bevor es ans Planen geht, muss die Stadt allerdings einen Förderantrag auf den Weg bringen. eine weitere Folge: Unabhängig davon wird die Stadt das neue Zentrum nicht gratis bekommen. Wie ein zehnprozentiger Eigenanteil finanziert werden soll, steht in den Papieren, die nun durch die Ausschüssen gehen - zu Beginn durch den Jugendhilfeausschuss. Verkauft werden soll dafür das Haus Hunsrückstraße 39, gelegen in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schule. Hier war bis vor wenigen Jahren die Stadtteil-Sozialarbeit untergebracht.

Der Antrag ist bereits eingereicht, Bewerbungsschluss ist der 13. November. Es gibt in der Projektbeschreibung einen ganzen Katalog von Funktionen, die das neue Zentrum abdecken soll - nach der Sanierung der Immobilie. Das evangelische Familienzentrum "Unterm Himmelszelt" mit vier Kindergruppen. Hierzu sollen die Räume entsprechend den Empfehlungen zum Raumprogramm für Kitas ausgebaut werden. Unterkommen sollen weiterhin eine Außenstelle des Gesundheitssamts, eine Beratungsstelle für Familien und die Stadtteilsozialarbeit. Die Verwaltung begründet die Bewerbung mit der Entwicklung des Stadtteils Oberilp: "Bereits seit Beginn der 90er Jahre ist die Kommune im Stadtteil Oberilp im Rahmen von eigenfinanzierter Stadtteil-Sozialarbeit, einem städtischen Kinder- und Jugendzentrum sowie mit der Förderung weiterer Bildungs- und Beratungsangebote anderer Träger engagiert. Bereits im ersten Konzept der Stadtteil-Sozialarbeit (1990) sowie im integrierten Handlungskonzept (1999) wurde auf die besondere Bedeutung von niederschwelligen Bildungs- und Beratungsangeboten für die künftigen Integrationschancen der nachwachsenden Stadtteilbevölkerung hingewiesen und durch Angebote von Übermittagsbetreuung mit intensiver schulischer Förderung lange noch vor Einführung solcher Maßnahmen im Regelbetrieb umgesetzt."

Fazit der Vordenker: Mit der Sanierung, dem Umbau zur Barrierefreiheit und der Erweiterung des ehemaligen Grundschulgebäudes werde der Fortbestand des Familienzentrums langfristig gesichert. Der Jugendhilfeausschuss brachte das Papier gegen die Stimmen der SPD auf den Weg. Die FDP-Vertreter enthielten sich. CDU-Sprecher Stefan Propach kommentiert. "Wir gehen davon aus, dass der Förderantrag sehr gute Erfolgsaussichten hat.

(RP)
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