Ratingen Schüsse auf Bus und zwei Autos

Ratingen · Der Polizei fehlt bisher jede Spur. Offenbar aus einem Luftgewehr oder einer Luftpistole wurden an der Tiefenbroicher Straße am Freitagabend zwischen 22.15 und 22.20 Uhr Schüsse auf vorbeifahrende Fahrzeuge abgegeben.

"In diesem Zeitraum von etwa fünf Minuten fuhren ein Linienbus der Rheinbahn, der Ford Fiesta einer 20-jährigen Ratingerin und der VW Polo eines 51-jährigen Oberhauseners durch eine Kurve der Tiefenbroicher Straße in Richtung Blyth-Valley-Ring, als die Fahrer jeweils ein Schussgeräusch vernahmen und einen Einschlag an ihrem Fahrzeug hörten", heißt es im Polizeibericht.

Alle drei hielten kurz danach an und nahmen ihr Fahrzeug in Augenschein. Bei dem Ford war die Seitenscheibe der Fahrertür zersplittert. Der 57-jährige, aus Ratingen stammende Busfahrer stellte eine Beschädigung an einer Scheibe im hinteren Bereich des Busses fest und an dem Polo wurde die B-Säule leicht beschädigt. Keiner der Autofahrer wurde bei dem Vorfall verletzt.

Ersten Befragungen der Geschädigten durch die benachrichtigte Polizei zufolge sollten die Schüsse aus einem nahe gelegenen Wald- und Wiesengebiet gekommen sein. Verdächtige Personen hatten sie allerdings nicht gesehen, so der Polizeibericht weiter. Die Polizei fahndete sofort danach mit einem Großaufgebot nach dem oder den Unbekannten. Beteiligt waren unter anderem ein Polizeihubschrauber und ein Diensthund. Die Suche blieb erfolglos, hieß es bereits am Samstagmorgen.

Schüsse aus Luftgewehren und die Folgen beschäftigen die Polizei in Ratingen jetzt zum dritten Mal innerhalb eines guten halben Jahres. Im November 2015 hatte ein 24-jähriger Ratinger vom Fenster einer Hochhauswohnung aus auf ein Buswartehäuschen geschossen. Damals gab es einen schnellen Fahndungserfolg: Bei der Durchsuchung fand die Polizei unter anderem zwei Luftgewehre und Diabolo-Munition, die sie sicherstellten.

Bereits Anfang Oktober 2015 waren zwei Männer von sogenannten Diabolokugeln getroffen worden. Sie waren offenbar aus größerer Entfernung beschossen worden. Die Standardentfernungen auf Schießständen für solche Waffen sind zehn bis 25 Meter: "Doch die Geschosse fliegen viel weiter", erklärte zu dem damaligen Fall Polizeisprecher Uli Löhe. Wegen der Schussenergie könnten sie im näheren Bereich auch gefährliche Verletzungen verursachen, wenn sie zum Beispiel ins Auge fliegen.

In Deutschland zugelassene Luftgewehre und -pistolen seien ab 18 Jahren frei verkäuflich. Für den Gebrauch gelten strenge Einschränkungen. Sie dürften nur auf Schießständen sowie auf befriedeten Grundstücken benutzt werden, wenn keine Gefahr für die Umgebung bestehe. Das "Führen solcher Waffen in der Öffentlichkeit" sei verboten, so der Polizeisprecher weiter. Dafür benötige man einen Waffenschein. Hinweise oder Beobachtungen zum aktuellen Fall nimmt die Polizei entgegen unter der Rufnummer 02102/9981-6210.

(RP)
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