Ratingen/Heiligenhaus Schülervertreter sind im Dauereinsatz

Ratingen/Heiligenhaus · Mitmachen in der SV ist beliebt. Meist gibt es vor Wahlen mehr Bewerber als Plätze. Schüler berichten.

 Das Team der Ratinger Gesamtschule: Hilal Beyza Karayel (vorn), Mikail Ates, Marie Fee Remitschka, Hend El Barazi, Rodrigue Honnkpati und Osman Kacemer.

Das Team der Ratinger Gesamtschule: Hilal Beyza Karayel (vorn), Mikail Ates, Marie Fee Remitschka, Hend El Barazi, Rodrigue Honnkpati und Osman Kacemer.

Foto: A. Blazy

Die Aufgaben einer Schülervertretung (SV), die jeweils zum Schuljahresbeginn von den Klassen-und Stufensprechern gewählt wird, beschränken sich nicht auf Planung und Durchführung von Schulfesten wie Karnevalsparty oder Abschlussfeier.

"Wir nehmen die Wünsche und Anregungen der Schüler entgegen und helfen, wenn Hilfe benötigt wird, besprechen Anregungen durch die Schülerschaft und versuchen einiges davon umzusetzen. Wir nehmen an der Schulkonferenz teil, haben ein Mitspracherecht bei der Anschaffung von neuen Lehrmitteln, und Schüler dürfen uns zu Gesprächen mit den Klassenlehrern mit hinzuziehen", erzählten Hilal Beyza Karayel (Jahrgangsstufe 13) und Osman Kacemer (Jahrgangstufe 12), Schülersprecher der Martin-Luther-King-Gesamtschule in Ratingen West. Sie werden von ihren Mitschülern und den Lehrern akzeptiert und auch gerne angesprochen. "Wir finden jederzeit ein offenes Ohr für unsere Anliegen und werden ernst genommen. Der Rückhalt, auch zur Schulleitung, ist sehr wichtig. Wir wollen uns aber demnächst in der Schülerschaft noch bekannter machen - dann werden wir wahrscheinlich auch noch öfter angesprochen", sagten die beiden.

"Wir Schülersprecher können vieles schaffen. Ich bin erst seit einem halben Jahr in der SV, aber mein Vorgänger hat schon einiges erreicht. Die meisten Sachen kann ich gar nicht mehr aufzählen. Aber ein Beispiel ist, dass er sich sehr für Flüchtlinge auf unserer Schule engagiert hat. Allerdings gibt es auch Ideen, die nicht umgesetzt werden konnten. So scheiterte zum Beispiel die Idee der Einführung einer Schuluniform, weil die meisten Schüler dagegen waren", berichtete Giuseppe Vinci von der Städtischen Realschule in Heiligenhaus. Ihm gefällt es sehr, sich für die Mitschüler einsetzen zu dürfen und auch die Zusammenarbeit mit der Schulleiterin, den Verbindungslehrern und dem Sekretariat funktioniert hervorragend. "Als Schülersprecher habe ich eine gewisse Vorbildfunktion. Es ist ein schönes Gefühl als Kandidat aufgestellt zu sein und dann tatsächlich auch von den Schülern für das Amt gewählt zu werden", sagte der Zehntklässler.

Die Arbeit in der Schülervertretung ist keine unbeliebte Aufgabe. Es gibt meist mehr Bewerber oder zur Wahl vorgeschlagene Schüler, als Plätze und Ämter zu vergeben sind. "Wir genießen relativ hohes Ansehen und Akzeptanz bei Schülern und Lehrern, auch wenn von den meisten unterschätzt wird wie viel Arbeit hinter den Ämtern steckt, wenn man sie ernst nimmt. Und ohne die Führung und Koordination der Aktionen durch die Schülersprecher könnte eine SV nicht erfolgreich sein. Wir haben ein sehr auf Gegenseitigkeit beruhendes positives und vertrautes Verhältnis zu allen Beteiligten. Uns kann man persönlich auf dem Schulhof oder während der regelmäßig stattfindenden SV-Sitzung erreichen. Außerdem hängt in der Pausenhalle ein Briefkasten, in den jeder Zettel mit Anliegen einwerfen kann", sagte Simon Müller (Jahrgangsstufe Q1), stellvertretender Schülersprecher des Kopernikus Gymnasiums in Lintorf. Er möchte im nächsten Jahr wieder kandidieren.

Und so sieht man die Vertretung am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Ratingen West. "Ich versuche sie Interessen der Schüler vor den Lehrern, Eltern, sowie vor Leuten außerhalb der Schule zu vertreten und ihre Wünsche so gut wie möglich umzusetzen.", erklärt Karina Gurung, Schülersprecherin. Außerdem wird von der SV darauf geachtet, wie die Schüler miteinander umgehen. Es wird also Wert auf Respekt gelegt, "da Dietrich Bonhoeffer dafür gekämpft hat." Am DBG hat die Schülervertretung in Sachen ernst genommen zu werden offenbar sehr großes Glück. Es gibt spezielle Fahrten, bei denen ausschließlich mit Schülervertretern und Lehrern darüber geredet wird, was verbessert, oder neu eingeführt werden kann und dabei wird über jeden Vorschlag gesprochen und häufig werden die Themen dann auch frisch in der Schule zurück direkt in Angriff genommen. "Unser Schulleiter ist offen für unsere Ideen und unsere SV-Lehrerinnen stehen uns immer zur Seite."

(RP)
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