Heiligenhaus Schüler bauen Roboter für den Campus

Heiligenhaus · Entwickeln, programmieren - alles geht: Gesamtschüler und Gymnasiasten bringen Maschinen das Sprechen bei. Das Schülerlabor des Campus Velbert/Heiligenhaus ist derzeit die Kinderstube für den Roboter-Nachwuchs.

 Frederic und Max, Schüler der Gesamtschule, beim fachgerechten Zusammenbau eines echten Roboters.

Frederic und Max, Schüler der Gesamtschule, beim fachgerechten Zusammenbau eines echten Roboters.

Foto: A. Blazy

Die besten drei Modelle werden zukünftig präsente Plätze im Campus-Neubau erhalten, der im nächsten Jahr bezogen werden soll, im neuen Schülerlabor könnte dann einer der Roboter stehen. Außerdem winken Preisgelder im Gesamtwert von 500 Euro. Die Vorgabe für die Schülerinnen und Schüler: "Baut einen humanoiden Roboter." Für jedes Schülerteam sponserte die Hochschule acht Technik-Elemente: Ein Steckbrett, einen Arduino-Computer, einen Lautsprecher, Leuchtdioden, einen Taster, einen Ultra-Schall-Sensor, einen Schrittmotor sowie ein Voice Modul zur Sprachaufzeichnung.

"Wir helfen natürlich auch mit Knowhow, aber die tollen Ideen stammen von den Schülern selbst", freut sich Christiane Heinrichs, Sprecherin des Campus. Lehrerin Susanne Weidemann erklärt: "Viele dieser Bauteile kann ich im Unterricht gar nicht vorstellen, Ultraschallsensoren oder Drehmotoren zum Beispiel." Es wird also entwickelt, gebaut und programmiert - und das Tüfteln macht Spaß. "Wie ein kleines Praktikum", findet Gesamtschüler Max (12). "Man kann verschiedene Sachen ausprobieren, wozu man sonst nicht die Möglichkeit hat und sich selbst Gedanken darüber machen, wie man etwas umsetzen kann."

Gemeinsam mit Frederic hat er einen Roboter gebaut, der mit Plexiglas Einsicht in das Innenleben des Roboters zeigt. Er wird sprechen können, dafür wird er programmiert. "Und man soll sehen können, was darin passiert", so Gesamtschüler Frederic. Auch die Stufenkameradinnen Anna und Leonie sind begeistert. "Das ist etwas ganz anderes als im Unterricht." Die beiden Damen haben ihren Roboter mit weiblichen Instinkt ausgestattet, das war den beiden 13-Jährigen wichtig.

Und Spaß macht es auch. "Das ist gar nicht nur etwas für Jungs", finden die beiden. Und das findet auch Dr. Dietmar Gerhard, Leiter des Schülerlabors. "Etwa zehn Prozent unserer Studierendenschaft ist weiblich, und wir sind auch stolz, dass unser Hochschul-Team selbst, zu etwa 50 Prozent aus Frauen besteht."

In dieser Woche stand für die Schülerinnen und Schüler die Programmierung des Roboters auf dem Plan. Kurzfristig ist die Betreuerin des Projektes erkrankt, Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter haben das Projekt mit den Schülern kurzerhand übernommen. "Flexibilät ist wichtig, und in so einem familiären Umfeld wie hier auch möglich", so Gerhard. Darauf sei man in der Zusammenarbeit mit den Schulen angewiesen. "Wir machen das Angebot, für die Schulen ist es aber nicht immer leicht, die Zeit für solche außergewöhnlichen Projekte zu koordinieren."

Die Hochschule will Interesse wecken, und mindestens bei Frederic ist erstes Interesse entflammt: "Ich habe schon mit meinen Eltern darüber gesprochen. Ich könnte mir gut vorstellen, hier zu studieren."

(sade)
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