Heiligenhaus Saisonstart: Eine Teichfahrt, die ist lustig

Heiligenhaus · Selbst diejenigen, die massiv in den Mai getanzt waren, konnten dem wunderbaren Wetter nicht widerstehen. "Das Anschwimmen ist ein Muss für uns. Es gehört zum Feiertag wie Maibaum, Maibowle und zertanzte Schuhe", erklärten Ilona und Rudolf Puls.

 Modellboote mit Fernsteuerung - nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die Modellbaugemeinschaft am Abtskücher Teich zeigte.

Modellboote mit Fernsteuerung - nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was die Modellbaugemeinschaft am Abtskücher Teich zeigte.

Foto: A. Blazy

Denn nirgendwo, so grinsten die Eheleute, könne man seinen Maikater so schön auskurieren, wie an der frischen Luft rund um den Abtskücher Teich. Und von dieser wohltuenden Luft gab es beim Anschwimmen, organisiert von der Modellbaugemeinschaft Stauteich, reichlich. "Und noch dazu Sonnenschein gratis dazu", wie Claudia Greve fröhlich feststellte. Im flirrenden Licht hatten große und kleine Modellbauer alles, was "gut schwimmt und ferngesteuert" ist, wie es augenzwinkernd hieß, zunächst rund ums Wasser aufgebaut, um es später bis zur Startnummer 88 in Aktion zu präsentieren. Schon an Land sahen in offensichtlich liebevoller Kleinarbeit gefertigte Boote, Schiffe, Bötchen und weitere Fortbewegungsmittel "supergut" aus, wie Torben (6) bemerkte. Seine Bratwurst aber fand er auch "supergut".

Zwischen den herabhängenden Trauerweiden rauschten dann, gesteuert vom jeweiligen Besitzer, "Feuerlöschboot 2", "Adler IV", "Blue Spirit", aber auch ein Riesenfass mit Miniatur-Männchen als Besatzung und eine spektakuläre Blondine auf ihrem Surfboard übers Wasser. Ausführlich und anhörenswert wurden Details zu den jeweiligen Traummodellen erzählt. So beispielsweise die Geschichte der "SMS Emden". Hierbei handelt es sich nicht um eine Kurnachricht aus der Provinz, sondern um einen Kreuzer der kaiserlichen Marine. Dieses Kriegsschiff startete 1914 quasi im Alleingang einen tollkühnen Seekrieg im Indischen Ozean, der die Briten nachhaltig beeindruckt. Nach drei Monaten endet die Kaperfahrt, bei der gegnerische Handelsschiffe versenkt wurden und eine filmreife Flucht beginnt. Viele Schaulustige hörten mit Interesse die Geschichten und Episoden, erfuhren dazu technische Details und praktische Bautipps.

(RP)
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