Hösel Runder Tisch für Müllposse

Düsseldorf · Die Müllentsorgung auf der Privatstraße Am Tannenbaum stand auf der Tagesordnung des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt. Anwohner sollen Sprecher für runden Tisch bestimmen. Die Tonnen werden heute abgeholt.

Stadtverwaltung und Anwohner der Straße Am Tannenbaum wollen gemeinsam eine Lösung für das Müllproblem suchen: Wie berichtet, darf der Bauhof wegen des gefährlichen Zustandes der Privatstraße dort keine Müllfahrzeuge mehr fahren lassen. Im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt einigte man sich nach Vorschlag des Vorsitzenden Alexander von der Groeben (BU) darauf, dass die betroffene Anwohnerschaft zwei oder drei Sprecher bestimmt, die mit der Stadt an einem runden Tisch eine endgültige Lösung ausarbeiten.

Die plötzliche Ankündigung der Verwaltung, ab Anfang März keinen Müll mehr abzuholen, hatte bei den Anwohnern (Hausnummer 32 bis 107) wie eine Bombe eingeschlagen. Am Montag richtete die Stadt nach Angaben von Hans Jürgen Peters, Chef des Baubetriebshofes, bereits eine provisorische Müllsammelstelle gegenüber Haus Nummer 17 ein. Heute werden die Mülltonnen im weiteren Verlauf der Straße abgeholt, mit den Hausnummern versehen und zum Sammelplatz gebracht. Dort sollen sie bleiben. Der Platz werde befestigt, eingezäunt und abgeschlossen, so Peters. Die Anwohner bekommen Schlüssel.

In der Sitzung des Bezirksausschuss, an der etliche Anwohner teilnahmen, ging es sehr moderat zu. Max Schwienhorst (CDU) kritisierte, dass die Stadt nicht zuvor das Gespräch mit den Anwohnern gesucht, sondern sie mit einem Schreiben vor vollendete Tatsachen gestellt habe. Er schlug von der Groeben als Moderator des runden Tisches vor. Der wiederum hätte lieber Schwienhorst gesehen, bis man sich schließlich auf Heinz Brazda (BU) aus West einigte.

Gesucht wird nun eine tragfähige Lösung, mit der alle leben können. Die Privatstraße, so Rechtsdezernent Dirk Tratzig (SPD), könne nur nach einer Umwidmung in einer öffentliche Straße von der Stadt mit Steuergeldern ausgebaut werden. Dann aber müssten die Anwohner 90 Prozent der Kosten tragen. Außerdem sei die Straße zu schmal: Für einen Ausbau müssten die Anwohner Teile ihrer Grundstücke entgeltfrei zur Verfügung stellen. Ein solcher Ausbau, gerade in schwierigem Gelände, könne bis zu einer Million Euro verschlingen. Vielleicht könnte der Vogelsangweg, ebenfalls ein Privatweg, ein Vorbild sein: Wie während der Sitzung bekannt wurde, haben sich Anwohner zusammengetan und eine Art Hausmeisterdienst beauftragt, der den Müll bis zur öffentlichen Straße bringt. Das koste pro Haus etwa 50 Euro im Monat.

Eine Verpflichtung seitens der Stadt, dort abzufahren, gebe es nicht, wurde in der Sitzung klar festgestellt. So sehr man gesucht habe: Es seien keine Unterlagen entdeckt worden, die einen solchen Anspruch begründeten, betonte die Verwaltung. Dass die Stadt es in den vergangenen Jahrzehnten trotzdem gemacht habe, sei als ein Entgegenkommen zu verstehen. KOMMENTAR

(RP)
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