Kreis Mettmann Prüfer bewerten Arbeit der Gastro-Azubis

Kreis Mettmann · Für den Nachwuchs standen die IHK-Abschlussprüfungen an. Die Durchschnittsleistungen sinken.

 Bei den Kochprüfungen der IHK kommt es auf jede Einzelheit an - wie hier beim Zubereiten von Lachs.

Bei den Kochprüfungen der IHK kommt es auf jede Einzelheit an - wie hier beim Zubereiten von Lachs.

Foto: Blazy

Zehn Köche, zwei Restaurant- und vier Hotelfachleute legten jetzt erfolgreich ihre Abschlussprüfungen im Waldhotel Heiligenhaus und der "Kleinen Schweiz" in Velbert-Tönisheide ab. An zwei Tagen stellten sie sich den kritischen Prüfern aus den IHK-Prüfungsausschüssen Düsseldorf. Während die einen ihr Können in der Veranstaltungsplanung und -ausrichtung unter Beweis stellen mussten, hatten die anderen ein Drei-Gänge-Menü zu komponieren. Die Ausschuss-Vorsitzenden Walter Stemberg (Haus Stemberg, Velbert), Frank Wiehoff (Kleine Schweiz, Velbert) und Rainer Schulte (Waldhotel Heiligenhaus) gratulierten anschließend zum Ende der Ausbildungszeit und wünschten ihnen alles Gute für die Zukunft.

Das dienstälteste Prüfungsausschussmitglied, Walter Stemberg, bedauert allerdings die sinkenden Durchschnittsleistungen der jungen Leute. "Obwohl die Prüflinge in der Küche vier Wochen vor dem Termin den Warenkorb genannt bekommen, aus dem sie das Menü zusammenstellen sollen, lassen die Leistungen nach", kritisiert er. In rund 40 Jahren Ausschussmitgliedschaft, davon etwa 35 als Vorsitzender, hat er viele Jahrgänge erlebt und bemerkt eine sinkende Leidenschaft in den jungen Generationen. "Für die Gastronomie muss man mit Herzblut bei der Sache sein. Wer diesen Job nicht lebt, der wird es darin auch nicht weit bringen", sagt er. Immer wieder erleben er und seine Prüferkollegen, dass angehende Köche vollkommen unvorbereitet in den Abschluss gehen. "Prüfungsangst gehört dazu, die hatten wir früher auch. Aber umso mehr muss ich mich vorbereiten und dazu geben wir ausreichend Zeit - anders als noch vor einigen Jahren, als erst am Prüfungstag die Zutaten klar waren." Theoretisch könnte jeder Prüfling vier Wochen lang jeden Tag sein Menü üben, um in der Prüfung selbstsicher zu sein.

Dass das aber auch nicht zwingend so sein muss, beweist Moritz Mehring. Er hat mit der Note "2+" als bester unter den Köchen abgeschlossen und genau zwei Mal sein Menü geübt. "Ich bin in meinem Ausbildungsbetrieb sehr gut auf meinen Beruf und damit auch auf die Prüfung vorbereitet worden. Da habe ich mich sehr schnell sicher gefühlt", sagt der Solinger, der im Haaner Restaurant "Fritz Essensart" gelernt hat - und direkt nach Abschluss seiner Ausbildung als Koch eine feste Anstellung bekam. "Darüber bin ich sehr froh", sagt Moritz Mehring.

Sein Prüfungsmenü bestand in der Vorspeise aus "Zweierlei von der Wachtel mit Beluga-Linsen-Salat und Balsamicojus", im Hauptgang "Gebratene Dorade mit Knoblauch-Kartoffelstampf, Zitronenbuttersoße und jungem Gewürzspinat" und schließlich als Dessert "Tonkabohnenparfait mit Johannisbeerkompott, Butterstreuseln und frischen Himbeeren".

(stemu)
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