Ratingen/Heiligenhaus Prinzenpaar erwartet eine Turbo-Session

Ratingen/Heiligenhaus · Schon am 12. Februar ist Rosenmontag. Für Sänger und Auftretende verteilt sich eine gleiche Zahl von Terminen auf weniger Wochenenden. Manche aber mögen den Karneval kompakt und knackig.

Prinz Roland I. und Prinzessin Ewa I. haben bei der Prinzenkürung ihren ersten großen Auftritt schon gemeistert.

Prinz Roland I. und Prinzessin Ewa I. haben bei der Prinzenkürung ihren ersten großen Auftritt schon gemeistert.

Foto: A. Blazy

Eine Kanne Tee mit Honig im Auto - und striktes Alkoholverbot bis Aschermittwoch. Selbst für einen Routinier wie den singenden Wirt Heinz Hülshoff ist so eine Turbo-Karnevalssession eine besondere Herausforderung. Bereits am 12. Februar steht der Rosenmontag im Kalender - da müssen sich nicht nur die Jecken mit dem Lachen beeilen. "Statt drei bis vier Auftritte pro Abend habe ich fünf, manchmal sechs Verpflichtungen", sagt Hülshoff. Da gilt des Sängers Sorge seinen Stimmbändern; und der richtigen Balance zwischen diszipliniertem Abarbeiten des engen Terminplans und dem Eingehen auf die Gäste in den Festsälen. "Manchmal würde ich ja gerne ein wenig länger bleiben und alle Wünsche nach einer Zugabe erfüllen", sagt Hülshoff.

Dafür reicht die Zeit meist nicht. "In den Verträgen ist ganz genau festgelegt, wann die Künstler erscheinen und wie lange sie maximal warten müssen", verrät der erste Vorsitzende des Ratinger Karnevalsausschusses, Peter Hense. Er sieht die eilige Narrenzeit eher als Chance: "Mir persönlich ist es lieber, konzentriert und kompakt Karneval zu feiern." Viel schlimmer sei es, wenn sich die fünfte Jahreszeit auf acht, neun Wochen quälend lang hinzieht. Natürlich verteile sich in der Session 2017/18 eine nahe unveränderte Zahl von Termine auf eine viel kürzere Zeitperiode. Das gilt auch für Prinz Roland I. und Prinzessin Ewa I. Doch da sei es die Aufgabe des Prinzenführers Herbert Stefes, die Termine so zu ordnen, dass möglichst jeder Verein und jeder Einlader Ratingens Tollitäten zu Gesicht bekommen. "Wenn wir ehrlich sind, haben wir ja alle noch einen Beruf oder ein Geschäft", sagt Hense. Auch unter diesem Blickwinkel sei es allemal besser, dem Winterbrauchtum konzentriert zu frönen.

Ein gutes Zeitmanagement sei das A und O, sagt ein entspannter Rainer Nattermann von der Gruppe "Ratinger Hahnenschrei". Erst in der Schlussrunde werde es wirklich stressig: "Von Altweiber bis Rosenmontag kann man planen wie man möchte - Zeitverschiebungen an den verschiedenen Auftrittsorten lassen jeden Auftritt zu einem Ritt auf der Rasierklinge werden." Ansonsten gelte das Ratinger Karnevalsmotto "Mer häwe nit af, mer bliewe am Bode" - wenn sich mehr Menschen daran halten würden, liefe vieles leichter und besser, glaubt Nattermann. Bei den Heiligenhauser Heljens-Jecken macht weniger die aktuelle XXS-Session Stress, wie Jennifer Butgereit verrät: "Wir planen derzeit schon für 2019 und sind fast ein wenig spät dran." Besonders in kleinen Karnevalsvereinen mit wenigen Vorstandsmitgliedern werde es immer schwerer, alle Anforderungen an den Karneval zu erfüllen. "Das gilt vor allem für die immer umfangreicher werdenden Sicherheitskonzepte." Wenn dann ein neues Angebot wie die Kostümsitzung innerhalb weniger Tage ausgebucht ist, bestätigt das einerseits die Arbeit. Andererseits liegt dadurch die Latte in der folgenden Session noch ein wenig höher.

(RP)
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