Ratingen. Pläne für Opernabende live - im Kino

Ratingen. · Gabriele Rosslenbroich beginnt ihr Opern-Angebot mit einer Übertragung von Bellinis "Norma" aus London.

 Gabriele Rosslenbroich präsentiert Oper und Klassik im Kino an den Lintorfer Straße - in Live-Übertragungen.

Gabriele Rosslenbroich präsentiert Oper und Klassik im Kino an den Lintorfer Straße - in Live-Übertragungen.

Foto: A. Blazy

Wer sagt, in Ratingen sei abends nichts los, der möge aufpassen, dass er nicht zur Strafe von einem herunterklappenden Bürgersteig erschlagen wird. Es gibt, außer Sport und Kneipenbesuch, Orgelspiel und Jazz. Theater und Kleinkunst gibt es sowieso. Und: In den Kinos am Markt ganz große Oper, live und in Farbe. Einmal pro Monat.

Das Auftaktkonzert der Berliner Philharmoniker mit Sir Simon Rattle am 26. August ist nun leider dem wieder erwachten, heißen Sommer zum Opfer gefallen. Aber Kino-Chefin Gabriele Rosslenbroich sieht hoffnungsfroh der ersten Oper entgegen: Am Montag, 26. September, beginnt um 20.15 Uhr die Direktübertragung von Bellinis "Norma" aus dem Royal Opera House London. Wer diese Aufführung (180 Minuten einschließlich Pause plus 15 Minuten Einführung) mit großartiger Besetzung eventuell mit einer regionalen Inszenierung vergleichen möchte, kann das unter anderem im Essener Aalto-Theater tun. Dort wird in dieser Saison ebenfalls die "Norma" aufgeführt.

"Cosi fan tutte", wie die "Norma" in Italienisch mit deutschen Untertiteln, gibt es am Montag, 17. Oktober, bereits um 19.30 Uhr. Die Aufführung dauert einschließlich der Pause 195 Minuten, plus 15 Minuten Einführung. Auch Ballettfreunde können auf ihre Kosten kommen: Das Royal Ballet London tanzt am Donnerstag, 8. Dezember, ab 20.15 Uhr den "Nussknacker", und zwar in der Choreographie von Peter Wright. Und das Bolschoi-Ballett ist am Sonntag, 2. Februar 2017 mit "Schwanensee" zu sehen. Diese Live-Aufführung aus dem Bolschoi Moskau beginnt schon um 16 Uhr.

Einen Monat später, am Donnerstag, 30. März, wird den Opernfreunden eine Inszenierung der "Madama Butterfly" geboten. Sie beginnt um 20.15 Uhr, dauert 165 Minuten plus Einführung und kommt wieder aus der Royal Opera London. Auch in der Düsseldorfer Rheinoper wird in dieser Spielzeit diese Puccini-Oper gegeben - genau wie die Verdi-Oper "Otello", die am Mittwoch, 28. Juni, ab 20.15 Uhr im Kino bei der Direktübertragung aus der Royal Opera London zu sehen ist. Dort gibt Jonas Kaufmann sein Rollendebüt in einer neuen Inszenierung.

Ein weiteres Konzert der Berliner Philharmoniker steht am Freitag, 9. Juni, auf dem "Kino-Programm". Beginn ist um 19.30 Uhr. Diesmal steht allerdings nicht Sir Simon Rattle am Pult, sondern Gustavo Dudamel. Der 35 Jahre alte Dirigent und Violinist wurde in Venezuela als Kind eines Posaunisten und einer Gesangslehrerin geboren. Seine musikalische Ausbildung begann sehr früh im Rahmen des Sistema de Orquestas Juveniles de Venezuela ("El Sistema"), einem landesweit organisierten Programm zur Förderung der musikalischen Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Im Alter von 18 Jahren wurde er 1999 zum Chefdirigenten des staatlichen venezolanischen Jugendorchesters.

Weltweit wird er begeistert gefeiert. Anfang 2016 wurde bekannt, dass er das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker im Jahr 2017 leiten soll. Mit dann knapp 36 Jahren wird Dudamel der bislang jüngste Dirigent des Neujahrskonzertes sein. Im Juni dirigiert er Dvoraks "Sinfonie aus der Neuen Welt" - in Ratingen live mitzuerleben.

(RP)
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