Kreis Mettmann Pilotprojekt: Awo-Kitas bieten längere Betreuungszeiten an

Kreis Mettmann · Die Arbeiterwohlfahrt nimmt drei ihrer kreisweit 20 Einrichtung in ein Pilotprojekt auf. Und erweitert die Öffnungszeiten deutlich. Die Kita Kolpingstraße ist ab August um eine Stunde verlängert worden. Die Kinder werden nun elf Stunden täglich betreut. Ab Januar 2017 werden auch die Kita Engelbertstraße in Ratingen und die Kita Langforter Str. in Langenfeld länger geöffnet sein. Zudem werden individuelle Betreuungszeiten für Familien angeboten. Das Bundesprogramm "KitaPlus - weil gute Betreuung keine Frage der Uhrzeit ist" fördert landesweit die Erprobung längerer Öffnungszeiten in Kitas, die Beratung von Eltern zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie die Zusammenarbeit von Kitas mit Arbeitsagenturen, Jobcentern und der Wirtschaft.

Finanzielle Unterstützung erhält das Programm vom Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Damit ist die Awo kreisweit der Träger mit den längsten Öffnungszeiten der Kitas. Die Einrichtungen haben eine Fachkraft mit fünf Stunden zur Umsetzung des Projektes, hauptsächlich zur Beratung, frei gestellt. Jenny Burkhardt, Projektleitung der Awo, meint, der Bedarf an flexibleren Nutzungszeiten seitens der Eltern sei vorhanden. Eine Stunde mehr sei aber nur eine Übergangslösung, sie wollen die Betreuungszeiten in kleinen Schritten ausbauen. Obwohl die Kitas in den Sommerferien keine Schließzeiten haben, geht sie davon aus, dass die Anmeldungen nach der Urlaubszeit mehr werden. Durch die individuelle Begleitung verändere sich laut Burkhardt der Ablauf in den Kitas. Ihrer Ansicht nach müssen alle Träger überlegen, wie die Aufteilung und Organisation funktioniert und wie sie den Dienstplan gestalten, um Freiräume für die Mitarbeiter zu schaffen. Das werde bei der Trägerkonferenz in Berlin im November besprochen. Laut Verena Kleine Holthaus, Leitung des Fachbereichs Kinder, werde es nachmittags ab 14 Uhr in den Kitas ruhiger. Für Eltern sei das neue Betreuungsangebot wichtig, es erleichtere die Abläufe der Familien. Daher bemühe man sich, den Bereich weiter auszubauen. Die Förderung hänge aber von den finanziellen Möglichkeiten und Geldern für die Randzeiten-Betreuung ab.

(RP)
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