Heiligenhaus Oldtimer-Fans schnüren Sicherheitspaket

Heiligenhaus · Die Organisatoren erwarten 20.000 Fans. Damit gilt das Festival als Großveranstaltung. Das Schutzpaket ist fertig geschnürt.

 Prächtige Karossen sind ein Blickfang. Für die Organisatoren bedeutet das Oldtimer-Festival aber auch harte Vorarbeit.

Prächtige Karossen sind ein Blickfang. Für die Organisatoren bedeutet das Oldtimer-Festival aber auch harte Vorarbeit.

Foto: A. Blazy

Die großen Wassercontainer waren zum ersten Mal auf dem Karnevalsumzug im Einsatz. Während auf der Hauptstraße gut 15.000 Jecken feierten, tanzten und sangen, standen dort, wo die Hauptstraße für den Straßenverkehr abgesperrt war, nicht nur die üblichen Sperrbaken und stellenweise Ordner, sondern erst mal an jedem Straßenabschnitt auch mehrere, leicht versetzt abgestellte 1000-Liter-Wassertanks - natürlich randvoll gefüllt.

Nach Terror-Attacken auf Menschenmengen, wie auf dem Berliner Weihnachtsmarkt und in Barcelona sind die Bestimmungen zum Schutz von Großveranstaltungen gegen Lkw gestiegen. Die Stadt hat extra zu diesem Zweck Wassertanks angekauft, die auch schon beim Stadtfest zum Einsatz gekommen sind. Diese speziellen Sicherheits-Barrieren haben sich aus Sicht von Ordnungsamt Chefin Kerstin Plambeck durchgesetzt. Die könnten zwar einen Lkw nicht stoppen - aber platzen. Die Idee: Sie sollen dafür sorgen, dass Menschen bei welchem Zwischenfall auch immer, schnell aufmerksam werden und flüchten können. Auch im September werden solche Wassertanks wieder zum Einsatz kommen und für Sicherheit sorgen, wenn die Hauptstraße für den großen Oldtimertreff am Sonntag, 10. September, abgesperrt werden wird. "Wir haben in diesem Jahr gemerkt, wie sich die Richtlinien verschärft haben, das hat auch unsere Planungsarbeit verändert", sagen Annelie Heinisch, Sprecherin des Stadtmarketing-Arbeitskreises "Handel" und Oldtimer-Fan Volker Kiekert. Denn die Planer und Organisatoren des Oldtimertreffs am 10. September in der Innenstadt sprechen von intensiveren Vorbereitungen.

"Im letzten Jahr hatten wir etwa 20.000 Besucher zu Gast in der Innenstadt, sobald 5000 Besucher gleichzeitig am Ort sind, gilt eine Veranstaltung als Großveranstaltung und damit gelten höhere Sicherheitsvorschriften", erklärt Stadtmarketing-Koordinator André Saar. "Das hieß für uns, wir mussten schon zum Frühlingsfest ein richtiges Sicherheitskonzept erstellen, und damals schon die Wassercontainer aufstellen." Das heißt für die Organisatoren: Ab 8 Uhr morgens müssen die Tanks herangekarrt, aufgestellt und befüllt werden: "Da wird uns die Heiligenhauser Jugendfeuerwehr bei helfen", freut sich Heinisch. Ebenfalls neu war auch das im Bezug auf den Feuerwehr-Rettungsweg: So muss die Straße, in diesem Fall die Hauptstraße, durchgehend auf 5,50 Meter Breite frei sein, damit notfalls die Feuerwehr-Drehleiter in den mehr als zweistöckigen Bauten herum zum Einsatz kommen könnte. "Das heißt für uns natürlich weniger Platz für die Oldtimer am Straßenrand, die wir jetzt nicht mehr, wie früher, schräg an den Straßenrand stellen können, sondern die längst der Straße parken müssen. Deswegen haben wir nun auch mehr Autos auf dem Kirchplatz stehen, und weichen auch in östliche Richtung, also in Richtung St. Suitbertus aus", sagt Volker Kiekert. Für ehrenamtliche Organisatoren wie ihn, Heinisch oder beispielsweise auch die Karnevalisten sind das echte Herausforderungen, "aber wir finden immer Lösungen", sagt Heinisch optimistisch. Und die Heiligenhauser Bürger lassen sich nicht abschrecken, und kommen trotzdem, wie die Besucherzahlen zeigen.

(sade)
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