Ratingen Nicht nur meckern, selber etwas machen

Ratingen · Theresa Dietz und Max Werthebach sind Sprecher des Jugendrates und haben einen ganz Strauß von Ideen für 2016.

 Sie sind nicht nur ein starkes Team, sondern wissen auch genau, was sie mit ihren Mitstreitern erreichen wollen: Für die nächsten zwei Jahre sind Theresa Dietz und Max Werthebach Sprecher des Jugendrates.

Sie sind nicht nur ein starkes Team, sondern wissen auch genau, was sie mit ihren Mitstreitern erreichen wollen: Für die nächsten zwei Jahre sind Theresa Dietz und Max Werthebach Sprecher des Jugendrates.

Foto: Achim Blazy

Theresa, für Dich ist der Jugendrat kein Neuland, für Max schon. Warum hast Du Dich zur Wahl gestellt?

Max Werthebach Ich habe mich schon immer für das interessiert, was in der Stadt passiert, war außerdem in der SV. Und dann habe ich gesagt, ich mach das jetzt. Ich finde nämlich, dass man nicht immer nur meckern soll, wenn einen etwas stört, sondern selbst etwas machen muss, um es zu verbessern.

Da habt Ihr im Jugendrat genug Gelegenheit zu.

Theresa Dietz Das stimmt. Der Jugendrat ist über die Jahre zu einem Gremium geworden, das sowohl in weiten Teilen der Stadtverwaltung als auch der Politik wahr genommen wird. Wir sind nicht wie in anderen Städten ein notwendiges Übel, das so mitläuft, wir mischen uns ein und werden akzeptiert.

Was sind denn in 2016 Themen, in denen Ihr Euch mit Euren Mitstreitern besonders engagiert?

Dietz Besondere Priorität hat für uns zurzeit die Frage nach dem Jugendzentrum in Homberg. Wir wollen dort die bestmögliche und passende Lösung für die Jugendlichen finden. Vor Weihnachten gab es da den ersten runden Tisch mit der Verwaltung und mit Homberger Jugendlichen, in einigen Wochen folgt der zweite. Das steht bei uns sehr im Fokus. Außerdem gibt es im Jugendrat eine neue Arbeitsgemeinschaft, die besonders die Kommunikation und die Verbindung zum Rat verbessern soll. Wir hoffen, dort auch den ein oder anderen Gast aus der Kommunalpolitik begrüßen zu dürfen, um immer wieder neue Blickweisen kennenzulernen. Besonders möchten wir da auch den Fokus auf die politischen Jugendorganisationen legen, denen wir gerne eine Plattform, beispielsweise durch Podiumsdiskussionen, geben möchten.

Werthebach Und das Thema Integration von Flüchtlingen wird uns ganz besonders beschäftigen. Wir sammeln Ideen, was wir konkret tun können, um vor allem Kindern und Jugendlichen den Weg in unser Land zu erleichtern. Da wären gemeinsame Sportangebote denkbar, wie es sie zum Beispiel im Herbst schon gegeben hat mit der Jugend des Stadtsportverbandes. Wir sammeln in der AG Flüchtlinge ganz viele Ideen und versuchen dann, diese umzusetzen.

Es wirkt so, als hätte Eure Generation weniger Probleme mit den Flüchtlingen als zum Beispiel Menschen, die im unmittelbaren Umfeld des Zweiten Weltkrieges geboren wurden.

Dietz Das kann durchaus sein. Ich könnte mir vorstellen, dass das auch daran liegt, dass wir einfach durch die Schule und unsere Mitgliedschaft in Vereinen mehr Kontakt zu Menschen mit Migrationshintergrund und deshalb weniger Berührungsängste haben.

Unmittelbar vor der Tür steht aber erst mal Altweiber, ein Großkampftag für den Jugendrat.

Werthebach Es wird auf dem Marktplatz wieder die große Party geben, ab 14.30 Uhr bis Mitternacht geht es in der Stadthalle weiter. Der Vorverkauf dafür startet morgen in weiterführenden Schulen.

Dietz Am Konzept wollen wir dabei nichts ändern, das hat sich über die Jahre bewährt. Die Party hat sich etabliert, es kommen mittlerweile sogar Jugendliche aus anderen Städten. Und seit es auf dem Marktplatz die Veranstaltung gibt, sind die ganz schlimmen Bilder deutlich zurückgegangen.

Was auffällt, Ihr beide seid ein sehr eingespieltes Team. Kennt Ihr Euch schon lange?

Dietz (lacht) Nein, wir haben uns erst nach den Wahlen beim Einführungswochenende kennengelernt.

Werthebach Stimmt. Und irgendwie haben wir schnell gemerkt, dass wir dieselbe Wellenlänge haben. Deshalb macht die Arbeit wirklich viel Spaß, weil wir oft das Gleiche zu bestimmten Sachen im Kopf haben.

Ist der Jugendrat ein Einstieg in die "große" Politik?

Dietz Es ist zumindest ein guter Anfang, um sich zu engagieren und Einblicke zu gewinnen.

WOLFGANG SCHNEIDER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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