Heiligenhaus/Velbert Neue Chefin bringt Tierheim auf Kurs

Heiligenhaus/Velbert · Die Sanierung des Tierheims Velbert geht weiter. Ramona Rentenatus und ihre Helfer wollen den Neustart.

 Ramona Rentenatus – hier mit Hund "Harpo" – leitet das Tierheim Velbert. Dort kümmert man sich auch um Fundtiere aus Heiligenhaus.

Ramona Rentenatus – hier mit Hund "Harpo" – leitet das Tierheim Velbert. Dort kümmert man sich auch um Fundtiere aus Heiligenhaus.

Foto: Achim Blazy

Harte Zeiten hat der Velberter Tierschutzverein, in dessen Einzugsbereich auch Heiligenhaus liegt, hinter sich. Doch im Tierheim hat sich ordentlich was getan, seitdem das Mettmanner Veterinäramt das Haus im März 2011 geschlossen hat. Dank tatkräftigem Einsatz der Tierfreunde liegt das Tierheim wieder auf Kurs - zum Wohle der Tiere. Mit der ausgebildeten Tierpflegerin Ramona Rentenatus ist die Tierheimleitung seit dem 1. April neu besetzt. Ihr Ziel: Konstanz in den Tierheim-Alltag bringen, denn die schweren Wetter der Vergangenheit klingen nach, es gilt einen schlechten Ruf zu bekämpfen.

Was ist passiert? Im März 2011 hat das Kreisveterinäramt das Heim an der Langenberger Straße aufgrund "organisatorischer und inhaltlicher Missstände" quasi über Nacht geschlossen. Die Auflagen forderten die Beseitigung baulicher und hygienischer Mängel. Im Juni formierte sich dann ein neuer Vorstand, der gemeinsam mit ehrenamtlichen Tierfreunden den Umbau tatkräftig in die Hand nahm. Da sich das Haus über Spenden finanziert und auf ehrenamtliche Hilfe angewiesen ist, geht der Umbau schrittweise, aber stetig voran. Mit Eröffnung der Katzenquarantänestation konnte Ende 2011 das Tierheim wieder teil-eröffnet werden, im Oktober 2012 folgte mit der Fertigstellung des ersten Hundehauses die Freigabe durch das Veterinäramt - unter Auflagen. Doch die Bauarbeiten laufen gut. "Ich schätze, dass auch das zweite Hundehaus in etwa zwei bis vier Wochen eröffnet werden kann. Damit wären die Auflagen des Veterinäramtes erfüllt", so Rentenatus. "Was die ehrenamtlichen Helfer hier geleistet haben und noch leisten, ist der Wahnsinn."

Eine Gruppe von Handwerkern um den ehrenamtlichen Bauleiter will im Hundehaus II noch mal einen großen Schritt vorangehen. Handwerklich begabte Menschen sind herzlich eingeladen, dazu zu stoßen. "Wir freuen uns wirklich über jeden, der helfen möchte", sagt die Tierheim-Chefin. Zu tun gibt es nämlich auch baulich noch einiges: Eine Katzenkrankenstation muss noch gebaut werden. "Wer Gassi gehen oder sich die Zeit nehmen möchte, mit unseren Katzen zu kuscheln, der ist ebenfalls herzlich eingeladen. Es findet sich für jeden eine Aufgabe", verspricht Rentenatus. Auf ein neues Zuhause warten derzeit etwa zwölf Katzen und elf Hunde, darunter einige "Langzeitinsassen".

Über Streicheleinheiten freut sich auch der etwa achtjährige Labrador-Bardino-Mix "Harpo". Der Vierbeiner leidet an Vorder- und Hinterbeinen an fortgeschrittener HD und Arthrose, eine Operation kann ihm nicht mehr helfen. "Seine Vermittlungschancen sind gering. Er bekommt Medikamente und teures Spezialfutter. Wir geben die Hoffnung aber nicht auf, dass dieser tolle Hund noch ein schönes, ebenerdiges Zuhause oder einen guten Paten findet."

Vielleicht kann auch Harpo dann noch einmal auf der Webseite des Tierheimes in der Rubrik "Glück gehabt" landen. Für Ramona Rentenatus, die ihren Beruf im Essener Tierheim gelernt hat, war die Stellenausschreibung ideal. "Es ist eine schöne Aufgabe, denn man kann erneuern, verbessern und gestalten." Pläne hat sie einige: "Vielleicht zukünftig wieder Kleintiere aufzunehmen oder selbst auszubilden." Der Vorteil eines solch kleinen Tierheimes sei vor allem der direkte Bezug zu den Tieren. "Ich kannte die Vorgeschichte nicht, als ich mich bewarb, aber es geht aufwärts. So war es halt, aber so soll es nie mehr sein. Da sind wir auf einem sehr guten Weg. Jeder ist herzlich eingeladen, sich selbst davon zu überzeugen." Aktuelle Informationen zum Tierschutzverein, Termine und Kurzporträts der Tiere auf www.tierheimvelbert.de, Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag und Freitag von 16 bis 18 Uhr, Samstag von 13.30 bis 17 Uhr. Telefon: 02051/23328.

(sade)
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