Heiligenhaus Nachwuchs-Forscher heimsen Preise ein

Heiligenhaus · Elf Teilnehmer - vier Sonderpreise: toller Schnitt für die Kant-Gymnasiasten beim Wettbewerb "Jugend forscht".

 Fachleute mit seltenen Spezialgebieten (v. l.): Malte Schöpper (14) und Benjamin Palm (13) mit ihrer Wachsmottenforschung, Svenja Schroeder (18), Sophia Prehn (17) kennen sich aus mit Algenöl.

Fachleute mit seltenen Spezialgebieten (v. l.): Malte Schöpper (14) und Benjamin Palm (13) mit ihrer Wachsmottenforschung, Svenja Schroeder (18), Sophia Prehn (17) kennen sich aus mit Algenöl.

Foto: Achim Blazy

Schockierende Bilder von Umweltkatastrophen auf dem Erdball waren für vier Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums Auslöser für zwei spannende Forschungsprojekte: Für Malte Schöpper (14) und Benjamin Palm (13) waren das mit Plastikmüll versuchte Strände und für Svenja Schroeder (18) und Sophia Prehn (17) Satellitenaufnahmen die zeigen, wie für die Palmöl-Ernte der Regenwald systematisch der Monokultur zum Opfer fällt.

Beide Gruppen haben nach Lösungen gesucht und wurden dafür beim "Jugend forscht"-Wettbewerb jeweils mit dem Sonderpreis Umwelt ausgezeichnet. "Raupe Nimmersatt? Ökologische Plastikverwertung durch Wachsmotten", so haben Benjamin und Malte ihre Arbeit im Bereich Arbeitswelt genannt und in einem insgesamt einjährigen Forschungsprozess Wachsmotten (Galleria Mellonella) Plastiktüten aus dem häufigsten und biologisch nicht abbaubaren Kunststoff Polyethylen (PE) organisch beseitigen, sprich: verdauen lassen.

Zwei Wochen lang haben sie in mehreren Einheiten genau 50 der kleinen Tierchen "arbeiten" lassen, sie dafür sogar mit in den Urlaub genommen und ihre Ergebnisse an einem besonderen Beispiel hochgerechnet.

"Um den Plastikmüll der gesamtem Stadt Düsseldorf zu beseitigen bräuchte es über 68 Millionen Wachsmotten", erklärt Benjamin. "Man könnte allerdings das Enzym, das dafür zuständig ist, isolieren." Grundlagenforschung also für ein Thema, das dringend Lösungen sucht.

Wie auch das Forschungsthema, das sich die Oberstufenschülerinnen Svenja und Sophia für das Fach Chemie ausgesucht haben, sie fragten, ob "Algenöl - das Öl der Zukunft" sein könnte. "Wir haben zuerst eine Umfrage in der Schule gemacht, und gefragt, ob bekannt ist, wo überall Palmöl enthalten ist." Dabei haben sie festgestellt, dass nur wenigen bekannt ist, wo die Ressource Palmöl überall verarbeitet ist und wie sie gewonnen wird - also haben sie sich auf die Suche nach einer Alternative gemacht und Algen gefunden.

"Die haben wir im Mörser zerkleinert um das Öl herauszupressen und anschließend mit der Zentrifuge bearbeitet", erklären die Abiturientinnen. Die Eigenschaften des Algenöls seien erstaunlich ähnlich, also haben sich die beiden darauf konzentriert, den "fischigen" Geruch in ihrer Forschung zu neutralisieren. "Der Ertrag aus den Algen ist sogar deutlich höher als beim Palmöl."

Noch mehr Ergebnisse: Die Frage "Nie wieder schwitzen beim Lernen?!", beschäftigte Tobias Rothamel, Cedric Igelbusch und Bjarne Dittmar (alle Klasse 8b). Lukas Brandt und Jonas Scharmann (beide Q2-Stufe) fragten: "Krank vor Angst? Wie Computerspiele und Horrorfilme unseren Körper beeinflussen". Beide Gruppen erhielten Anerkennungspreise. Den Sonderpreis der IHK Düsseldorf 2018 erhielten Elias Mitropoulos (Klasse 9c) und Adea Dedinca (Klasse 9b), die die Vertonung von Cello-Musik erforschten.

(RP)
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