Ratingen Museum: Kochen trifft Kunst

Ratingen · Am Freitagabend gab es bei der Museumsnacht in Ratingen eine bunte Vielfalt: Speisen, Puppen und einen Streifzug durch die Geschichte.

 Künstlerin und Köchin Christine Bernhard (rechts) zeigt im Museum der Stadt ihre Algen-Kunst.

Künstlerin und Köchin Christine Bernhard (rechts) zeigt im Museum der Stadt ihre Algen-Kunst.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Da hatte man die Qual der Wahl: Am Freitagabend beteiligten sich das Spielzeugmuseum im Trinsenturm, das Museum der Stadt und das Oberschlesische Landesmuseum an der Museumsnacht. Im Trinsenturm galt es die Welt der Barbie zu entdecken. Die Ausstellung befasste sich mit dem Thema Mode im Wandel der Zeit am Beispiel der Puppe. Bettina Dorfmann und Heike Krohn von den Ratinger Puppen- und Spielzeugfreunden organisierten den Abend.

Die Puppen stammen aus dem Besitz der ersten Vorsitzenden Bettina Dorfmann, die mit ihrer Sammlung von über 15.000 Barbies im Guinness-Buch der Rekorde steht. "Barbie ist immer ein Spiegel ihrer Zeit. Mit der Ausstellung wollen wir die Veränderung der Kleidung und auch des Lebensgefühls darstellen", so Dorfmann. 1959 kam die erste Barbie in den USA auf den Markt, seit 1964 gibt es die Kult-Puppe in Deutschland. Gerade die Barbies aus den ersten Jahren sind bei Sammlern beliebt. Bettina Dorfmann sagte: "Unter Liebhabern sind die Puppen sehr begehrt. Wer denkt, Barbies sind nur eine Leidenschaft für Frauen, liegt falsch. Auf den Veranstaltungen trifft man genauso viele begeisterte Männer."

Einem ganz anderen Thema widmete sich die Kochaktion der Künstlerin Christine Bernhard im Stadtmuseum. Dort konnten die Besucher Fingerfood aus verschiedenen Algenarten probieren. Dabei ging es darum, der Alge als ältester Pflanzenart näher zu kommen und einen Blick auf Nahrung aus früheren Zeiten zu werfen. "Die Alge ist in anderen Ländern sehr populär, in Deutschland nicht so", sagte die Künstlerin. Unter anderem gab es eine Algenbutter sowie frittierte Algen, die an Salzstangen erinnern.

Im direkten Vergleich dazu waren die Pflanzen in ihrer unverarbeiteten Form ausgestellt. Die Besucher der Museumsnacht probierten sich mutig durch das Angebot und waren begeistert. Christine Bernhard macht seit 20 Jahren Kunst aus Nahrungsmitteln und bereitete alle Speisen selber zu: "Auch Ratingen war im Laufe der Evolution mehrere Male unter Wasser. Diese Verbindung möchte ich mit der Aktion aufzeigen."

Das Oberschlesische Landesmuseum bot spannende Geschichten. Es gab Führungen unter anderem durch die Ausstellungen "Heimat.Front" und "Königin Victorias phantastischer Kostümball": Die Besucher können sogar verkleidet kommen.

(RP)
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