Kreis Mettmann Mühlenbrot in der gesamten Region begehrt

Kreis Mettmann · Beim Tag der offenen Tür kamen viele Besucher in die Goldberger Mühle. Der Flohmarkt fiel aus.

 Vorstandsmitglied Henry Ordon vom Mühlenverein (l.) und Bäcker Karsten Hoberg hatten beim Tag der offenen Tür alle Hände voll zu tun.

Vorstandsmitglied Henry Ordon vom Mühlenverein (l.) und Bäcker Karsten Hoberg hatten beim Tag der offenen Tür alle Hände voll zu tun.

Foto: D. Janicki

Trotz des schlechten Wetters ließen es sich viele Mettmanner und Gäste nicht nehmen, einen gemütlichen Tag in den historischen Räumen der Goldberger Mühle zu verbringen. Nur der Kinderflohmarkt, den die Initiative Goldberg eigentlich auf der Wiese hinter der Mühle organisieren wollte, fiel leider dem Regen zum Opfer.

Neben dem leiblichen Wohle, für das gesorgt war, konnte man die Mühlentechnik besichtigen. Eine steile Holztreppe führt ins Untergeschoss, wo Teile der alten Mechanik freiliegen. "Die Goldberger Mühle wurde zuletzt von 1944 bis 1946 gewerblich genutzt" weiß Henry Ordon, Beisitzer im Vorstand des Mühlenvereins. Damals sprang die Mühle als Notversorger ein, um die Mettmanner Brotfabrik mit Mehl zu beliefern. 1998 übertrug die Stadt Mettmann dem Mühlenverein das Erbbaurecht für das erstmals 1450 erwähnte Gebäude. Unter der Regie von Hans Günther Kampen wurde sie renoviert und erstrahlt heute in neuem Glanz.

Vor allem wurde das alte Mühlrad ausgetauscht und eine Wasserkraftanlage installiert. Der Umbau wurde vom Land mit nur 2.000 Mark gefördert, der Rest waren Spenden von Mettmanner Firmen. Die Anlage ist auf maximal drei Kilowatt ausgelegt und ist damit Mettmanns größtes "Wasserkraftwerk". "Durch die Einspeisung des Stroms bekommen wir einen kleinen Beitrag zum Erhalt der Mühle", so Henry Ordon. "Korn mahlen wir nur noch selten, weil man hinterher zwei, drei Tage zum Saubermachen braucht". Die Goldberger Mühle sei und bleibe eine große Baustelle. Der Königswinterofen mit Tuff-Stein aus dem Siebengebirge im Untergeschoss aber funktioniert und war den ganzen Tag im Dauerbetrieb.

Außer an den beiden Feiertagen kann man die Mühle nach Terminabsprache mit Hans Günther Kampen besichtigen oder nach Absprache mit dem Standesamt dort heiraten. Genau das hat Jenny Fiegler vor. Am 21. August will sie ihrem Anton Markus Zimmermann in der Mühle das Ja-Wort geben.

Zum Mittagessen bot sich eine Bratwurst im Brötchen an, dazu Pellkartoffelsalat und ein kühles Alt. Für den Nachmittag stand eine große Auswahl an Kuchen und Torten bereit, die die Damen des Mühlenvereins selbst gebacken hatten. Und für zuhause nahm man natürlich noch eines der berühmten Mühlenbrote von Bäcker Karsten Hoberg mit.

(RP)
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