Ratingen Mittelständische Wirtschaft weiter im Aufwind

Ratingen · Zahlungsmoral der Firmenkunden ist weiter auf hohem Niveau. Dementsprechend stieg das Eigenkapital der Betriebe.

Die Geschäfte der mittelständischen Unternehmen in der Region laufen weiter blendend. Das geht aus dem Herbstgutachten der Inkassogesellschaft Crefo-Factoring Rhein-Wupper hervor. Demnach sind die meisten der befragten Firmen aus den Bereichen Verarbeitendes Gewerbe, Baugewerbe, Groß- und Einzelhandel sowie Dienstleistungen mit der Zahlungsmoral ihrer Kunden nach wie vor zufrieden. Und darüber hinaus gelang es der Mehrzahl der Betriebe in den zurückliegenden Monaten einmal mehr, ihr Eigenkapital aufzustocken.

Für die Untersuchung, die alle sechs Monate durchgeführt wird, waren seit September insgesamt 280 Unternehmen aus Solingen, Remscheid und Leverkusen sowie aus Teilen des Kreises Mettmann, des Rheinisch-Bergischen Kreises und des Oberbergischen Kreises um eine Einschätzung gebeten worden. "Dabei zeigte sich, dass die Konjunktur in der Region weiter hervorragend läuft", bilanzierte Crefo-Factoring-Geschäftsführer Andreas Koch bei der Präsentation der Ergebnisse.

Ein Umstand, der sich nicht zuletzt in der Eigenkapitalquote der Firmen widerspiegelt. "41,9 Prozent der Unternehmen kommen auf einen Eigenkapitalanteil von über 30 Prozent", sagte Andreas Koch. Damit wurde der ohnehin bereits überdurchschnittlich gute Wert aus dem Herbst 2014 noch einmal um 0,5 Prozentpunkte übertroffen. Zum Vergleich: Im Bundesschnitt verfügen lediglich 29,6 Prozent der Firmen über eine ähnlich sehr gute Ausstattung mit Eigenkapital.

Eine Entsprechung finden diese Befunde im Zahlungsverhalten der Firmenkunden. Die meisten Mittelständler der Region (95,5 Prozent) erhalten ihr Geld binnen 60 Tagen, wobei sich zuletzt vor allem die Zahlungsmoral der Öffentlichen Hand verbesserte. Dementsprechend beurteilten jetzt 92,9 Prozent aller befragten Unternehmen die Zahlungsweise ihrer Kunden als "befriedigend" oder besser - was für die Experten der Crefo-Factoring wiederum ein sicheres Zeichen dafür ist, dass sich konjunkturelle Risiken, die sich zum Beispiel aus dem VW-Skandal oder den wirtschaftlichen Entwicklungen in China oder Russland ergeben könnten, bislang noch nicht auf die mittelständische Wirtschaft in der Region niedergeschlagen haben.

Gleichwohl hält Crefo-Factoring eine Eintrübung während der kommenden Zeit für nicht in Gänze ausgeschlossen. So ging beispielsweise die Zahl der Betriebe, die Forderungsausfälle von mehr als einem Prozent am Gesamtumsatz zu verkraften hatten, in den zurückliegenden zwölf Monaten von 4,8 auf 6,4 Prozent in die Höhe. Eine Entwicklung, die mittel- und langfristig die Eigenkapitalquote zu drücken in der Lage ist, was dann zu einer Verschiebung von Investitionen führen könnte.

(RP)
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