Heimat Lintorfer Kolping-Senioren auf den Spuren des Bergbaus

Ratingen · Im vorletzten Jahr haben sich die Lintorfer Kolping-Senioren auf der Zeche Zollverein über den Steinkohlebergbau informiert. In diesem Jahr wolle man sich mit dem heimischen Lintorfer Bergbau beschäftigen, so äußerte sich Karl-Heinz Spier, einer der Lintorfer Kolping-Senioren, nach der diesjährigen Tagestour. Mit den Fahrrädern ging es nun unter der Führung von Michael Lumer, dem Vorsitzenden des Ratinger Heimatvereins und echter Lintorfer Jong, durch und rund um Lintorf.

Im vorletzten Jahr haben sich die Lintorfer Kolping-Senioren auf der Zeche Zollverein über den Steinkohlebergbau informiert. In diesem Jahr wolle man sich mit dem heimischen Lintorfer Bergbau beschäftigen, so äußerte sich Karl-Heinz Spier, einer der Lintorfer Kolping-Senioren, nach der diesjährigen Tagestour. Mit den Fahrrädern ging es nun unter der Führung von Michael Lumer, dem Vorsitzenden des Ratinger Heimatvereins und echter Lintorfer Jong, durch und rund um Lintorf.

Startpunkt war das Lokal "Zur alten Zeche". An dieser Stelle stand früher das Maschinen-Haus, und aus deren Ziegeln wurde nach dem Abriss der erste Lintorfer Sportplatz gebaut. Außerdem ließ sich der Architekt beim Entwurf der später gegenüber errichteten St. Johannes-Kirche vom Baustil her insspirieren. Lumer erwies sich direkt von Anfang an ausgezeichneter Kenner der Lintorfer Industriegeschichte. Er erzählte von den heute noch vorhandenen reichhaltigen Bodenschätzen und der Jahrhunderte alten Tradition des Erz- und Kalkabbaus in Lintorf.

Die enormen Grundwassermassen machten schließlich den Bergbau unrentabel. Bis dahin gab es aber als Folge des Bergbaus viele Neuerungen. Ein Bahnhof wurde gebaut, ebenfalls von dort aus eine Seilbahn zur Zeche "Friedrichsglück", die dann später durch eine Eisenbahnstrecke ersetzt wurde. Die Gleise davon sind heute noch an vielen Stellen zu sehen. Um die enormen Wassermassen zu bewältigen, wurde stets die neueste Technik eingesetzt. So wurde in Lintorf die erste dampfbetriebene Pumpenanlage auf dem Kontinent eingesetzt.

Die Anlagen waren so beispielhaft, dass es in einem Dokument hieß: "Man baue uns so eine Anlage wie in Lintorf." Aber Lumer konnte nicht nur berichten, er führte auch an unscheinbare oder unbekannte Stellen. Hier ein Zechenbach, dort eine Kalkgrube oder ein überbauter Schacht. Obwohl von der Natur bereits größtenteils wieder zurückerobert, waren die meisten Spuren im Bereich vom "Teufelshorn" noch zu erkennen. Es war für die Teilnehmer beeindruckend, wie man nach ein paar Metern in den Wald hinein plötzlich vor einem verfallenem Schachteingang oder einer Tagebau-Mulde stand.

Lumer kannte nicht nur die Stellen, er wusste auch um die sagenumwobene Stelle des "Teufelshorn". Ihm selbst seien 15 Sagen über diesen Ort bekannt, so sagte er. Das intensivste Erlebnis war nach Meinung der Teilnehmer jedoch das heute noch frei an der Oberfläche zu sehende Dolomitgestein. Die Teilnehmer bedankten sich bei Michael Lumer mit einem Original Lintorfer Produkt, einem "Krummenweger Tropfen". "Wir haben heute etwas tolles erlebt", schwärmte am Schluss Franz Klapper und alle applaudierten.

(RP)
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