Ratingen Lehrer fordern mehr Hilfe bei Unterricht von Flüchtlingen

Ratingen · Es brodelt an der Basis: Vermehrte Kritik und Hilferufe von Lehrern aus dem Kreis Mettmann hatte der Ratinger CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Wilhelm Droste vor einigen Wochen zum Anlass genommen, sich mit einem Schreiben an Landesschulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) zu wenden. Droste bat dabei um Stellungnahme der ergriffenen Maßnahmen zur Unterstützung der Schulen und der Lehrkräfte bei der Beschulung und Integration von Flüchtlingskindern seitens der Landesregierung. Insbesondere die Kritik von Lehrkräften und Schulleitern, ihrem Bildungsauftrag in dieser Situation nicht mehr gerecht werden zu können, gab Anlass zu dieser Anfrage und einer Einschätzung der Situation vor Ort durch die Ministerin.

In ihrer Antwort macht die Landesschulministerin nunmehr klar, dass sie die Darstellung Drostes teilt, dass die anhaltende Zuwanderung durch flüchtende Menschen sowie EU-Binnenwanderung weiterhin alle Beteiligten in Nordrhein-Westfalen, gerade auch im Bildungssektor, in den Kreisen und Kommunen vor große Herausforderungen stellt. Integration durch Bildung, so die Ministerin, sei eine Aufgabe jeder einzelnen Schule. Der gemeinsame Unterricht von Schülern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte schaffe gegenseitiges Verständnis. Nach Darstellung der Ministerin sind derzeit 97,1 % der insgesamt 1200 zusätzlichen Stellen für die Sprachförderung besetzt. Für die Offene Ganztagsschule (OGS) sollen laut der Ministerin 255 zusätzliche Lehrerstellen und 19,2 Mio. Euro für Fachkräfte außerschulischer Träger eingesetzt werden. In der OGS stehen damit, so die Ministerin, in den Schuljahren 2015/2016 und 2016/2017 insgesamt 17.500 zusätzliche Plätze für Kinder aus geflüchteten Familien zur Verfügung. Zum Stichtag am 15. März nahmen rund 8300 Kinder aus geflüchteten Familien an den Angeboten der OGS teil. Im Jahr 2016 stehen nach Aussage der Schulministerin für multiprofessionelle Teams in den Schulen 113 Stellen, für Schulpsychologinnen und Schulpsychologen 20 Stellen, für Fachberaterinnen und Fachberater bei der unteren und oberen Schulaufsicht 40 Stellen und für Moderatorinnen und Moderatoren für die Lehrerfortbildung vier Stellen zusätzlich zur Verfügung.

Die 113 Stellen für multiprofessionelle Teams werden dabei durch 57 Stellen der Kommunen ergänzt.

Seit Beginn dieses Jahres seien im Kreis Mettmann insgesamt 80 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen worden.

(RP)
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